Kernkapitalquote erreicht knapp die Mindesthöhe
Von Nina Luttmer, Frankfurt,
und Herbert Fromme, München
Die Dresdner Bank schafft nur mit knapper Not die von der Aufsicht vorgeschriebenen Mindestanforderungen bei der Kapitalausstattung. Durch den Verlust von 6,3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr verringerte sich das Eigenkapital dramatisch um 7,8 Mrd. Euro auf nur noch 2,8 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote per 31. 12. 2008 gibt das Institut mit nur vier Prozent an – das ist das absolute Minimum, das von der Aufsicht verlangt wird. Wenn dieses nicht mehr erreicht wird, kann die BaFin die Schließung einer Bank anordnen. Der Verlust der Dresdner Bank dürfte einer der höchsten sein, den jemals eine Bank in Deutschland ausgewiesen hat.
Im Januar hatte die Commerzbank die Dresdner von dem Versicherer Allianz übernommen. Trotz des Rekordverlusts erklärte Commerzbank-Chef Martin Blessing, der inzwischen auch die Dresdner Bank leitet, am Donnerstag, die Übernahme des Konkurrenten bleibe strategisch richtig. „Wir bauen die führende Privat- und Firmenkundenbank in Deutschland. Darüber hinaus ist die Übernahme im Interesse unserer Wirtschaft und damit in unser aller Interesse.“
Die Kernkapitalquote des fusionierten Instituts liege trotz des Verlusts der Dresdner Bank bei rund zehn Prozent, erklärte Blessing. Ohne staatliche Hilfen sowie die vereinbarte Übernahme riskanter Wertpapiere durch die Ex-Dresdner-Bank-Mutter Allianz läge die Quote bei rund sieben Prozent. Der deutsche Staat hatte der Commerzbank Eigenkapital von 18,2 Mrd. Euro zugeschossen.
Allianz-Chef Michael Diekmann, der am Donnerstag zum letzten Mal die Dresdner-Bank-Zahlen präsentierte, sagte, das Engagement bei der Dresdner habe ein „schreckliches Ende“ gefunden. Die Allianz habe seit der Übernahme der Dresdner Bank im Jahr 2001 rund 14 Mrd.Euro durch den Kauf verloren. Die Allianz verkündetet gestern vor allem wegen der verlustträchtigen Banktochter einen Jahresverlust für 2008 von 2,4 Mrd. Euro.
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Quelle: Financial Times Deutschland
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