Warren-Buffett-Gesellschaft erwartet 2009 wieder Wachstum
Von Herbert Fromme, Köln
Der Rückversicherer Kölnische Rück hat neue Formen der Lebensversicherung, so genannte Variable Annuities (VA), heftig kritisiert. „Es ist langfristig weder für den Anbieter noch für den Kunden ein ideales Produkt“, sagte Winfried Heinen, stellvertretender Vorstandssprecher des Unternehmens, das zu der Warren-Buffett-Gesellschaft Gen Re gehört. Bei VA-Policen garantiert der Anbieter den Kunden kurzfristig das Kapital und auch bereits erzielte Gewinne und kauft dafür Derivate.
„Es ist ein Extremprodukt. In normalen Zeiten ist es teuer für den Verbraucher, mit dem entsprechenden Potenzial für den Versicherer“, sagte Heinen. In Krisenzeiten wie heute würden die in VA enthaltenen Garantien für den Verbraucher plötzlich werthaltig, also attraktiv. „Das bedeutetet aber, dass der Versicherer heftig draufzahlen muss.“
Heinens Attacke auf die Konkurrenz – VA-Policen werden in Deutschland unter anderem von Axa, Allianz, Swiss Life, Canada Life und Ergo angeboten – ist ungewöhnlich für die ansonsten wenig konfliktfreudige Branche. „Wir haben uns da nie engagiert“, sagte Heinen. Andere Rückversicherer hätten die Risiken, einschließlich der Kapitalanlagen, übernommen.
Namen wollte er nicht nennen. Im Markt ist bekannt, dass Swiss Re hier aktiv war, das Geschäft aber einstellt. „Man hat die Risiken einfach unterschätzt“, sagte Heinen. Die Axa setzt zum Ende des Monats den Verkauf von zwei VA-Typen aus, weil die Garantien zu teuer werden.
Für 2009 erwartet die Kölnische Rück erstmals seit Jahren wieder Umsatzwachstum. Genaue Zahlen nannte Heinen nicht. Die Kunden sind Erstversicherer, die ihrerseits mit Verbrauchern Geschäfte machen. Die Vertragsverhandlungen für 2009 seien positiv verlaufen.
„Unsere Finanzstärke zählt“, sagte er. Das Unternehmen betreibe seine Investitionen sehr konservativ und sei deshalb nur wenig von der Krise betroffen. Die Aktienquote betrug 0,4 Prozent. 2008 sanken die Prämien währungsbedingt um 4,7 Prozent auf 2,64 Mrd. Euro, davon betrafen 1,81 Mrd. Euro die Lebens- und Kranken-Rückversicherung. Der Gewinn nach Steuern stieg von 331 Mio. Euro auf 337 Mio. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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