Unternehmen fürchtet Druck des Gesetzgebers
Von Ilse Schlingensiepen, Koblenz
Die Debeka pocht auf mehr Transparenz bei den Kosten in der Lebensversicherung. Alle Unternehmen sollten ausweisen, wie viel Prozent der Beitragseinnahmen tatsächlich für Kosten verwendet werden, sagte Uwe Laue, Chef des größten privaten Krankenversicherers in Deutschland und sechstgrößten Lebensversicherers. „Wenn wir das einheitlich machen würden, nähme das politischen Druck von der Branche“, sagte er. Bisher gingen nur wenige Versicherer über die gesetzlich verlangten Mindestangaben hinaus.
Das Vergütungssystem der Versicherer wird von Verbraucherschützern und Politikern zunehmend kritisiert. Viele wollen die Provisionen für Vermittler durch Beratungshonorare ersetzen.
Handlungsbedarf sieht Laue auch in der privaten Krankenversicherung. Die Gesundheitsreform hat das Geschäft erschwert. Über Klagen gegen die Reform entscheidet das Bundesverfassungsgericht am 10. Juni. Unabhängig davon müsse sich die Branche bewegen. „Wir müssen überlegen, ob wir das Modell der Übertragung der Alterungsrückstellungen nicht kundenfreundlicher gestalten“, so Laue. Die Mitgabe der angesparten Alterungsrückstellungen erleichtert Kunden den Wechsel des Anbieters.
Die Debeka selbst hat in der Krankenversicherung 2008 ihre Position als Marktführer gefestigt. Die Prämieneinnahmen wuchsen um 2,8 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Bei den Vollversicherten gab es einen Nettozuwachs von 23 543. „Damit hat die Debeka Kranken einmal mehr den höchsten Zuwachs der Branche erzielt.“ Marktweit gab es ein Plus von 69 800 Personen.
Über alle Sparten steigerte die Gruppe die Beitragseinnahmen um 3,4 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro. Inklusive der Geldeingänge der Bausparkasse legte der Umsatz um 7,8 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen sank um 15,5 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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