Schiffsfonds geht an die Börse

Vilmaris will von niedrigen Preisen profitieren

Von Patrick Hagen, Köln

Eine neue Aktiengesellschaft zur Finanzierung von Frachtschiffen will Mitte Juni in Hamburg an die Börse gehen. Die Schiffsbeteiligungsgesellschaft Vilmaris richtet sich an institutionelle Investoren wie Banken, Pensionskassen oder Versicherer und will sich die derzeit niedrigen Schiffspreise zunutze machen. Initiiert wird das Projekt vom der Schifffahrtsgruppe Komrowski und dem Bankhaus Lampe.

In Deutschland gibt es bisher zwei ähnliche Schifffahrts-AGs. Das Fondshaus König & Cie brachte Ende 2006 die Marenave AG an die Börse, Konkurrent HCI folgte 2007 mit der HCI Hammonia Shipping.

Bisher haben die Vilmaris-Initiatoren 33 500 Aktien platziert, sie hatten mit 50 000 gerechnet. Die Aktien haben einen Nennwert von 1000 Euro, 100 Euro werden sofort fällig, die übrigen 900 Euro erst, wenn das Geld für den Kauf eines Schiffes benötigt wird. Deshalb sei ein Handel der Anteile zunächst auch nicht möglich, sagte ein Sprecher. Die für den 15. Juni geplante Börsennotierung soll spätere Kapitalerhöhungen erleichtern.

Vilmaris will ausschließlich gebrauchte Schiffe kaufen oder Neubauten, die von den Bestellern wegen Finanzierungsproblemen nicht abgenommen werden können. „Jetzt ist eine gute Gelegenheit, um günstig Schiffe zu erwerben“, sagte der Sprecher. Gekauft werden sollen acht Schiffe – vor allem mittelgroße Containerschiffe und Massengutfrachter, aber keine Tanker.

Vilmaris wird die Schiffe an Reedereien verchartern, also vermieten. Allerdings lassen sich durch die Krise auf den Containerschiffsmärkten zurzeit kaum auskömmliche Raten erzielen. Das Unternehmen hofft vor allem darauf, bei einem Verkauf der Schiffe in einigen Jahren, Gewinne zu machen.

Quelle: Financial Times Deutschland

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