Abwrackprämie drückt Umsatz der DEVK

Versicherer erwartet geringere Einnahmen der Kfz-Sparte

Von Ilse Schlingensiepen, Köln

Der fünftgrößte deutsche Autoversicherer DEVK erwartet in der Kernsparte 2009 einen weiteren Rückgang der Prämieneinnahmen. Als einen Grund nannte Konzernchef Friedrich Gieseler die Abwrackprämie. Zwar sorgt sie für mehr versicherte Neuwagen. Für diese werden im Schnitt aber geringere Beiträge gezahlt als für Gebrauchtwagen, bei denen die DEVK traditionell stark ist. Ob es zum Jahreswechsel 2009/2010 wieder einen Preiskampf der Branche geben wird, sei nicht abzusehen, sagte Gieseler. „Von unserer Seite werden wir ihn nicht forcieren.“

Das Jahresende hat für Autoversicherer besondere Bedeutung. Zum 31. Dezember laufen viele Policen aus. Vorher versuchen die Versicherer, Kunden bei Konkurrenten abzuwerben und die eigenen bei der Stange zu halten. 2008 konnte die DEVK mit einem Plus von 30 000 Policen eine positive Bilanz dieses Jahresendkampfs ziehen. „Für den Kfz-Wechsel werden wir auch in diesem Jahr alles daran setzen, unsere Bestände zu sichern beziehungsweise weiter auszubauen“, kündigte Gieseler an. Die DEVK beabsichtige keine generelle Prämiensenkung. Sie prüfe aber Rabatte. So kann ein Kunde günstigere Kfz-Prämien bekommen, wenn er weitere Verträge bei der DEVK hat. 2008 fielen die Prämien um 1,7 Prozent auf 688 Mio. Euro

Sinkende Preise kämen auch ungelegen, weil die DEVK 2008 je Prämien-Euro 1,02 Euro für Schäden und Kosten ausgab. Damit bewegte sie sich zwar auf Branchenniveau. „Dies ist für uns als Niedrigpreisversicherer ein deutliches Signal, in diesem Jahr stärker denn je die Kosten- und Ertragssituation dieser Sparte zu analysieren“, sagte Gieseler.

Insgesamt verlief 2008 positiv. Das Neugeschäft sei das beste der Unternehmensgeschichte gewesen. Das Prämienvolumen stieg um 1,1 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Zwar sank das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen konzernweit um 23,4 Prozent auf 429 Mio. Euro. Die Schaden- und Unfallversicherer verzeichneten aber einen Überschuss nach Steuern von 112 Mio. Euro nach 105 Mio. Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss der Lebensversicherer fiel von 164 Mio. Euro auf 86 Mio. Euro.

Quelle: Financial Times Deutschland

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