Börsenaufschwung hilft dem Versicherungsriesen
Von Herbert Fromme, Köln
Axa, der größte französische Versicherer und nach Börsenwert die Nummer zwei in Europa hinter der Allianz, verdiente im ersten Halbjahr 1,3 Mrd. Euro. Das war ein Rückgang von 38 Prozent gegenüber Januar bis Juni 2008. „Aber verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2008 haben wir das Ergebnis um 2,58 Mrd. Euro gesteigert“, sagte ein aufgeräumter Konzernchef Henri de Castries in einer online übertragenen Analystenkonferenz.
Axa profitierte wie die meisten Rivalen deutlich vom kräftigen Anstieg der Aktienmärkte in den vergangenen Monaten. Die Einbrüche an den Börsen hatten 2008 für hohe Belastungen gesorgt. „Wenn es wieder einen Sturm an den Märkten gibt, sind wir gut vorbereitet und sicher“, sagte de Castries. „Und von einem Aufschwung würden wir profitieren.“
Der Konzern habe in den vergangenen Monaten „zahlreiche Produkte neu designt und mit neuen Preisen versehen“, sagte er. Das gelte für die Lebensversicherungen mit hohen Garantien, die so genannten Variable Annuities (VA), und für die Autoversicherung. „In manchen Märkten wie Großbritannien sehen wir schon den Effekt“, sagte er. Andere Länder würden folgen. Bei den Kosten habe Axa deutliche Einsparungserfolge erzielt. Finanzchef Denis Duverne sagte, bis 2010 seien weitere Kostensenkungen von mindestens 600 Mio. Euro jährlich geplant.
Die Probleme mit VA-Policen seien „unter Kontrolle“, sagte de Castries. In den USA musste der Konzern 2008 mit hohem Millionenaufwand die Garantien für Kunden stützen, in Deutschland nahm er einige der Angebote vom Markt.
Beim Umsatz meldete Axa einen Rückgang von 6 Prozent auf 48,4 Mrd. Euro. Grund war der Rückgang von 7 Prozent im Segment Lebensversicherung und Sparprodukte auf 30,1 Mrd. Euro. Zwar blieben die Nettozuflüsse mit 5,6 Mrd. Euro unverändert, aber das Neugeschäft in der Lebensversicherung brach um 16 Prozent auf 3,11 Mrd. Euro annualisierte Jahresprämie ein.
In der Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete Axa einen leichten Zuwachs von 1 Prozent auf 14,9 Mrd. Euro. Er stammt von Privatkunden, das Geschäft mit Gewerbe und Industrie blieb stabil. Die konzernweite Schaden- und Kostenquote verschlechterte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 98 Prozent der Beitragseinnahmen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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