Hoffnungen der Rückversicherer erhalten Dämpfer
Von Herbert Fromme, Monte Carlo
Die großen Ratingagenturen melden Zweifel an den Erwartungen der Rückversicherer an, dass die Preise für Rückdeckungen zum 1. Januar 2010 weiter deutlich steigen werden. „Aus heutiger Sicht kann man davon nicht ausgehen“, sagte Laline Carvalho von Standard & Poor’s (S&P) gestern auf dem Welttreffen der Rückversicherer in Monte Carlo.
Das Bild könne sich zwar durch einen sehr schweren Hurrikanschaden oder eine vergleichbare Belastung ändern. Dann aber könnten die Rückversicherer Probleme bekommen, von den Anlegern das Geld zu erhalten, das sie brauchen, um ihre Kapitalbasis zu stärken.
Damit gehen die Hoffnungen der Branche auf anhaltende Preissteigerungen nicht in Erfüllung. Rückversicherer hatten auf die Wirkungen der Finanzkrise gesetzt. Ihr Kalkül: Weil die Erstversicherer wegen hoher Abschreibungen weniger Kapital haben, müssen sie mehr Rückdeckung kaufen, um die Finanzstärke zu erhalten. Gleichzeitig stehe weniger Rückversicherungskapazität zur Verfügung.
Doch jetzt stellt sich heraus, dass die Nachfrage nach Rückdeckungen nur in einzelnen Sparten steigt, aber nicht insgesamt. Zudem konnten die Erstversicherer einen Teil ihrer Kapitalbasis wieder aufbauen, das Angebot ist nicht im erwarteten Maß zurückgegangen.
„Wir sehen keine deutlichen Steigerungen für den gesamten Markt, wohl aber sehr unterschiedliche Entwicklungen je nach Sparte“, sagte David Stephenson von Fitch. Fitch hat den gesamten Rückversicherungsmarkt seit Ende 2008 auf „negativem Ausblick“, S&P und AM Best aber auf „stabil“.
John Andre von AM Best sagte, in den Mitte 2009 abgeschlossenen Vertragserneuerungen in den USA habe es Preiserhöhungen von 10 bis 15 Prozent für Hurrikan-Deckungen gegeben. Allerdings liege die Preisentwicklung „weit unter den Erwartungen“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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