Wieslocher Finanzberater spart sich ins Plus
Von Herbert Fromme, Köln
Der Finanzvertrieb MLP hat im dritten Quartal des Jahres 2009 mit seinem fortgeführten Geschäft 5,1 Mio. Euro verdient – deutlich mehr als die 1,4 Mio. Euro des Vergleichszeitraums 2008, und auch mehr als doppelt so viel wie im Vorquartal. Unternehmenschef Uwe Schroeder-Wildberg bezeichnete das als Beleg für die Belebung des Geschäfts. „Deshalb sind wir mit dem Quartal zufrieden“, sagte er. Allerdings stammt ein großer Teil des Gewinns aus einem Kostensenkungsprogramm. Den Durchbruch soll das vierte Quartal bringen, traditionell das stärkste. Die Aktie legte 4,1 Prozent auf 8,09 Euro zu.
Das Unternehmen verkauft Versicherungen und Anlageverträge für Versicherer und Banken. Schwerpunkt sind Lebens- und Krankenpolicen. In den ersten neun Monaten gingen die Provisionserlöse von 348 Mio. Euro 2008 auf 305 Mio. Euro 2009 zurück. Vor allem die Altersvorsorge wurde getroffen. Hier meldete MLP für die neun Monate einen Provisionsrückgang um 15 Prozent auf 188 Mio. Euro. Schroeder-Wildberg machte die Kundenzurückhaltung wegen der Krise für den Rückgang der Erlöse verantwortlich.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtete dagegen für das erste Halbjahr von einem Anstieg des Neugeschäfts aller deutschen Versicherer um 6,6 Prozent – vor allem durch mehr Verträge gegen Einmalbeitrag. Offenbar konnte MLP daran nicht teilhaben.
Schroeder-Wildberg sagte, das Einmalbeitragsgeschäft werde zum Teil durch großvolumige Verträge in der betrieblichen Altersvorsorge getrieben, zum Teil durch die Wiederanlage von ablaufenden Lebensversicherungen. Dort sei MLP wegen seiner jungen Kundenstruktur von im Schnitt unter 40 Jahren nicht so stark vertreten. Auch im Neugeschäft gegen laufenden Beitrag hinkt MLP dem Markt hinterher: Für das erste Halbjahr meldet der GDV einen Rückgang im Neugeschäft um zehn Prozent – deutlich weniger als MLPs 15 Prozent.
Die Zahl der freiberuflichen Handelsvertreter, die für MLP verkaufen, gab Schroeder-Wildberg mit 2360 Ende September 2009 an, verglichen mit 2418 ein Jahr davor.
Quelle: Financial Times Deutschland
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