Krankenversicherer reagiert auf höhere Ausgaben
Von Ilse Schlingensiepen, Köln
Viele Kunden der privaten Krankenversicherer (PKV) müssen 2010 für ihren Versicherungsschutz tiefer in die Tasche greifen. Die zur Ergo-Gruppe der Munich Re gehörenden Versicherer DKV und Victoria verlangen im Durchschnitt acht Prozent beziehungsweise sechs Prozent mehr. Bei anderen Anbietern klagen Kunden in einzelnen Tarifen über zweistellige Steigerungen.
Die Unternehmen begründen die höheren Beiträge mit den steigenden Ausgaben. 2008 sind die Versicherungsleistungen der PKV um 6,7 Prozent gestiegen, während die Beitragseinnahmen nur um 4,0 Prozent zunahmen. „Die Steigerungen sind in der PKV seit Jahren höher als in der gesetzlichen Krankenversicherung“, sagte eine Ergo-Sprecherin.
Zudem waren viele Anbieter Anfang 2009 zurückhaltend. Im ersten Halbjahr konnten PKV-Kunden unter Mitnahme eines Teils der Alterungsrückstellungen den Anbieter wechseln – eine Möglichkeit, die seit dem 1. Januar alle Neukunden haben. Damit sie im verschärften Wettbewerb gut dastanden, haben viele Versicherer die Anhebungen so gering gehalten wie möglich.
Marktführer Debeka hebt die Prämien im Schnitt um fünf Prozent an, nachdem er vier Jahre ganz auf eine Erhöhung verzichtet hatte. „Unsere Wettbewerbsposition hat sich in den vergangenen vier Jahren deutlich verbessert“, sagte Vorstand Roland Weber.
Quelle: Financial Times Deutschland
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