Shootingstar

Thomas Lösler

Gerade mal 37 Jahre alt ist der Mann, aber er hat schon jede Menge Erfahrung gesammelt, und sich durchsetzen kann er auch. Das macht Thomas Lösler attraktiv für den Allianz-Konzern, für den er erst seit Juni als Chief Compliance Officer tätig ist.

Die Allianz hatte Lösler damals von der Deutschen Bank abgeworben. Bei der größten deutschen Bank arbeitete der promovierte Jurist sechs Jahre lang als Compliance-Manager, zuletzt zwei Jahre als sogenannter Global Compliance Advisor in New York. Die Banken sind guter Jagdgrund für andere Konzerne beim Thema Compliance. Schließlich haben die Kreditinstitute weit vor den Industriekonzernen derlei Abteilungen aufgebaut, nicht zuletzt aus regulatorischen Zwängen heraus.

Lösler, der an Finanzvorstand Oliver Bäte berichtet, dirigiert auf Holding-Ebene 15 Mitarbeiter. In der gesamten Allianz-Gruppe beschäftigen sich 500 Angestellte mit dem Thema. „Zurzeit bin ich dabei, eine Compliance-Community auf globaler Ebene aufzubauen“, sagt Lösler.

Lösler stammt aus Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann hilft ein Stipendium der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung beim Jurastudium in Würzburg und an der University of Wales in Aberystwyth. Nach der Promotion in Würzburg geht der Rechtsanwalt zur Deutsche Bank.

Bei der Allianz genießt Lösler einen großen Vorteil. Er muss sich nicht um andere Themen wie etwa Revision kümmern, darf ganz unabhängig arbeiten. Die Grundlagen dafür hatte der Versicherer schon 1996 geschaffen.

Ungewöhnlich auch: Löslers Stellvertreter Alexander Jakob war einst Fahnder beim Bayerischen Landeskriminalamt. Ex-Kripo-Beamte wechseln weniger in Compliance-Funktionen, sie arbeiten meist in der Werkssicherheit von Firmen. Herbert Fromme

Quelle: Financial Times Deutschland

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