Munich Re und Hannover Rück unterstützen US-Expansion
Von Herbert Fromme, Köln
Der britische Auto-Direktversicherer Admiral expandiert in die USA. Dafür hat er sich die Unterstützung des weltgrößten Rückversicherers Munich Re sowie von Hannover Re gesichert, der Nummer vier im globalen Markt.
Admiral teilte gestern mit, dass die neue US-Tochter Elephant künftig jeweils ein Drittel aller Risiken an Munich Re und Hannover Rück abgibt. Ein weiteres Drittel trägt die Admiral-Gruppe selbst. An ihr ist Munich Re mit 10,2 Prozent beteiligt. Die Abkommen laufen über 15 Jahre bei Munich Re und zehn Jahre bei Hannover Rück.
Rückversicherer suchen zunehmend engere Beziehungen zu Endkunden. Der Umsatz im Kerngeschäft – die Übernahme von Großrisiken und der Bilanzschutz für Erstversicherer wie Arag oder Zurich – schwächelt, die angekündigten Preissteigerungen blieben aus. Munich Re baut unabhängig von der Erstversicherungstochter Ergo – die eigentlich für Endkunden zuständig ist – ein Netz von Versicherern und Beteiligungen auf, um näher an die Abnehmer zu kommen.
Formal handelt es sich bei den Admiral-Deals um Rückversicherungsverträge. Allerdings unterscheiden sie sich deutlich von normalen Vereinbarungen. In der Regel decken Rückversicherer ihre Kunden gegen Spitzenrisiken wie Sturm oder Hagelschläge und beteiligen sich mit kleinen Quoten an normalen Risiken. Bei Admiral ist das anders: Hier übernehmen die Rückversicherer einen Teil der Kosten für den Aufbau des Geschäfts, kassieren einen hohen Anteil der Prämien und zahlen im selben Maße Schäden. Dadurch werden sie Erstversicherer – und konkurrieren direkt mit anderen Gesellschaften, die ihre Kunden sind.
Munich Re hat Admiral mit aufgebaut und stützt seit Jahren den aggressiven Wachstumskurs des Unternehmens. In Großbritannien tragen die Münchner 40 Prozent der Autorisiken. Jetzt wurde diese Vereinbarung um zwei Jahre bis 2016 verlängert. In Spanien und Italien verpflichteten sich beide Seiten auf eine Zusammenarbeit von 15 Jahren. In Deutschland bleibt es unverändert bei 65 Prozent des Admiral-Umsatzes, die Munich Re auf ihre Bücher nimmt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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