Katastrophenarmes Jahr hilft dem Rückversicherer
Von Friederike Krieger, Hannover
Der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat 2009 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Konzern erzielte einen Gewinn von 731,2 Mio. Euro. „Das ist der höchste Überschuss in der Geschichte der Hannover Rück“, sagte Vorstandsvorsitzender Ulrich Wallin. Die Gesellschaft will daher für 2009 auch wieder eine Dividende von 2,10 Euro je Aktie zahlen. 2008 waren die Aktionäre leer ausgegangen, nachdem der Rückversicherer wegen hoher Abschreibungen auf Aktien noch einen Verlust von 127 Mio. Euro verbucht hatte.
Vor allem der Erwerb eines US-Lebensrückversicherungsportfolios von ING habe maßgeblich zum guten Konzernergebnis beigetragen, so die Hannover Rück. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 26,5 Prozent auf 10,3 Mrd. Euro.
Zudem sei die Großschadenbelastung im vergangenen Jahr sehr gering ausgefallen. 2009 zahlte der Rückversicherer rund 240 Mio. Euro für Großschäden wie den Wintersturm „Klaus“. Das sind rund 200 Mio. Euro weniger, als die Gesellschaft veranschlagt hatte.
So schadensarm wie das vergangene Jahr wird 2010 aber nicht werden. Das Erdbeben in Chile und der Sturm „Xynthia“ führten bei dem Rückversicherer zu einer Nettoschadensbelastung von 185 Mio. Euro beziehungsweise 40 Mio. Euro. „Das ist belastend, aber nicht so belastend, dass unsere Profitabilität in Gefahr ist“, sagte Wallin. Für 2010 rechnet der Rückversicherer weiterhin mit einer Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Der Gewinn soll rund 600 Mio. Euro betragen – so hoch wäre der Überschuss 2009 auch ohne Berücksichtigung des Effekts des ING-Zukaufs gewesen.
Wie anderen Gesellschaften auch macht der Hannover Rück das niedrige Zinsniveau an den Kapitalmärkten zu schaffen. Zudem hält der Rückversicherer keine Aktien mehr und konnte von Kursanstiegen an der Börse nicht profitieren.
Quelle: Financial Times Deutschland
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