Die Versicherungsaufseher in Europa wollen die Kapitalregeln für die Branche doch nicht so stark verschärfen wie befürchtet. Der Vorschlag des Committee of Insurance and Occupational Pension Supervisors (Ceiops) zur Umsetzung der neuen Eigenkapitalrichtlinie Solvency II, der am Donnerstag an die EU-Kommission ging, fällt weniger streng aus als noch 2009 geplant. Solvency II legt ab 2013 einheitliche Eigenkapital- und Aufsichtsregeln für die EU fest und ist bereits als EU-Richtlinie beschlossen. Brüssel hat Ceiops damit beauftragt, die Grundlagen für die Umsetzung zu erarbeiten. Erste Vorschläge, die Ende 2009 veröffentlicht wurden und angesichts der Krise deutlich erhöhte Kapitalanforderungen enthielten, sorgten für heftige Reaktionen in der Branche, die Kapitalerhöhungen im Milliardenbereich befürchtet.
Die jetzigen Vorschläge würden nach vorläufigen Analysen zwar zu höheren Eigenkapitalanforderungen an die Branche führen, erklärte Ceiops-Chef Gabriel Bernardino in einem Brief an die Kommission. Doch müssten Versicherer künftig weniger technische Reserven bilden. Ceiops hat außerdem bestehenden Rückversicherungsschutz positiver bewertet und weitere Vorschläge zur privaten Krankenversicherung gemacht. Das Regelwerk wird von der Branche zwischen August und November 2010 mit echten Daten erneut getestet. Vor allem kleinere und mittlere Versicherer kritisieren die Solvency-II-Regeln als zu komplex. Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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