SEC-Klage kann die Assekuranz hohe Summen kosten
Von Herbert Fromme, Köln
Die Investmentbank Goldman Sachs kommt den Versicherer American International Group (AIG) erneut teuer zu stehen. Jetzt könnte der Konzern in seiner Kerntätigkeit Industrieversicherung zur Kasse gebeten werden. Nach einem Bericht der renommierten US-Fachzeitung „Business Insurance“ ist AIG der führende Versicherer für die Managerhaftung des Verwaltungsrats von Goldman Sachs. Beteiligt sind unter anderem die Gesellschaften Chubb und XL Capital.
Bereits 2008 musste AIG aus schiefgelaufenen Absicherungsgeschäften für Kreditderivate 12 Mrd. $ an Goldman zahlen – das war einer der Gründe, warum die US-Regierung AIG mit mehr als 180 Mrd. $ retten musste. Als Verlust verbuchte der Konzern damals 2 Mrd. $ aus den Geschäften.
Durch die so genannte Directors‘ and Officers‘ Liability Insurance (D&O) decken Firmen ihre Manager gegen Ansprüche von Aktionären, vom eigenen Unternehmen oder von Dritten ab, wenn diese aus beruflichen Fehlern entstehen. Vermittelt hatte das Geschäft der Makler Aon.
Die Managerversicherung rückt wegen der Klage der US-Aufsicht SEC gegen Goldman Sachs in den Blickpunkt. Die Bank soll bei Kreditderivaten betrogen haben. Diese Klage könnte zu Ansprüchen von Anlegern gegen die Bank und einzelne Manager führen, möglicherweise auch zu Forderungen der Bank selbst gegen heutige oder Ex-Manager. Diese suchen dann Rechtsschutz von den D&O-Versicherern.
Die Klage überschattet bereits die Kundenbeziehungen der Bank. Jedoch relativierte die Bayerische Landesbank am Donnerstag ihren Rückzug von Goldman Sachs. Der am Mittwoch verkündete Abbruch aller Geschäftsbeziehungen beziehe sich nur auf ein Beratungsmandat. Alle anderen Verbindungen seien unberührt, vor allem die „banküblichen Handelsaktivitäten“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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