Versicherer will von BaFin Klarheit bei Ramschbonds
Von Herbert Fromme, München
Die HUK-Coburg erwartet für 2010 branchenweit nur geringfügige Beitragserhöhungen in der Autoversicherung. „Der Markt bleibt weiter heiß umkämpft, Raum für größere Beitragsanpassungen können wir nicht erkennen“, sagte Vorstandschef Wolfgang Weiler.
Er widersprach damit Konkurrenten, die bereits eine Preiswende ausgerufen hatten. Eine marktweite Erholung sei nicht zu erkennen, sagte Weiler dagegen. Der Chef des Marktzweiten, der inzwischen mit 8,5 Millionen Fahrzeugen fast gleichauf mit Marktführer Allianz liegt, hatte eine klare Botschaft: „Wir sind sicher nicht diejenigen, die den Preiskampf als Erste beenden. Warum sollten wir auf Geschäftsmöglichkeiten verzichten, die uns dank niedriger Kosten und effizientem Schadenmanagement immer noch gute Erträge bringen?“ Die HUK-Coburg verdient mit Kfz-Versicherungen bislang immer noch Geld, während Rivalen rote Zahlen schreiben.
Weiler, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Kapitalanlagen im Versichererverband GDV ist, verlangte von der BaFin Klarheit darüber, wie Lebensversicherer künftig mit Staatsanleihen umgehen, deren Rating sich verschlechtert. Im sogenannten gebundenen Vermögen, das die bereits den Kunden gutgeschriebenen Überschussbeteiligungen bedeckt, dürfen Gesellschaften eigentlich keine Anleihen mit Ramschstatus halten. Standard & Poor’s hatte die Griechen bereits auf diesen Status abgewertet „Da stellt sich die Frage, kann eine Anleihe, die keinen Investmentgrade mehr hat, überhaupt im Sicherungsvermögen bleiben?“, so Weiler.
Die Gruppe steigerte die Beiträge 2009 um 1,7 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro. Der Gewinn stieg um 5,7 Prozent auf 469 Mio. Euro. Von den 23 Mrd. Euro Kapitalanlagen liegen 100 Mio. Euro in griechischen Staatsbonds.
Quelle: Financial Times Deutschland
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