Versicherer federt Verluste durch Kapitalerträge ab
Von Herbert Fromme, Köln
Für den Kölner Versicherungsverein DEVK drohen Autoversicherungen zum Verlustgeschäft zu werden. Mit einer Schaden-Kosten-Quote von 107 Prozent gab die Nummer fünf der Sparte in Deutschland mehr als seine gesamten Beitragseinnahmen in der Autoversicherung aus, um Schäden, Verwaltungs- und Vertriebskosten zu bezahlen. Der Marktschnitt bei der Schaden- und Kostenquote liegt bei 103 Prozent. Nur die Erträge aus den Kapitalanlagen bewahrten den Versicherer vor einem betriebswirtschaftlichen Verlust.
Zwar habe der Versicherer 2009 durch Kapitalerträge betriebswirtschaftlich bei Autoversicherungen noch verdient, sagte Vorstand Gottfried Rüßmann. Das kann 2010 aber schon anders sein. „Für uns hat sich der negative Trend auch 2009 weiter fortgesetzt“, sagte Vorstandschef Friedrich Gieseler. Die DEVK, bei der 2,36 Millionen Autos versichert sind, müsse die Kosten- und Ertragssituation analysieren, werde aber 2010 noch ähnlich negativ abschneiden. Dennoch will die DEVK dem Kampf um Marktanteile nicht aus dem Weg gehen. Hauptkonkurrent ist HUK-Coburg.
2009 wuchsen die Beitragseinnahmen um 12,6 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro, vor allem durch mehr Einmalgeschäft in der Lebensversicherung. Bei den Kapitalanlagen gab es eine Wende – nach Abschreibungen 2008 konnte die DEVK 2009 wieder zuschreiben.
Vorstand Bernd Zens bezifferte die Aktienquote auf zehn Prozent der Anlagen in der Schaden- und Unfallversicherung und auf bis zu neun Prozent in Leben. Außerdem ist die DEVK mit 650 Mio. Euro oder fünf Prozent stark in Hybridanleihen von Landesbanken und anderen Geldhäusern investiert. Die im Vergleich zur Konkurrenz forsche Gangart bei den Kapitalanlagen will Zens beibehalten. Sollten inflationäre Tendenzen drohen, sei eine noch höhere Aktienquote richtig.
Quelle: Financial Times Deutschland
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