Japaner wollen Europa-Geschäft hierzulande bündeln
Friederike Krieger , Köln
Deutsche Industrieversicherer müssen sich auf einen schärferen Wettbewerb mit japanischen Rivalen einstellen. Der asiatische Marktführer Mitsui Sumitomo will in Europa wachsen und dazu einen neuen Risikoträger in Deutschland aufbauen. „In der Vergangenheit haben wir unsere Ressourcen in Asien konzentriert“, sagte Europa-Chef Isamu Endo. Das nächste Ziel sei Europa. „Wir wollen in Deutschland eine neue Versicherungsgesellschaft aufbauen, von der aus wir das Geschäft in Kontinentaleuropa besser steuern können.“
Mitsui ist zwar schon seit 2007 mit einer deutschen Niederlassung in Köln im Markt vertreten. Sie brachte es 2010 auf Prämieneinnahmen von 64,5 Mio. Euro. Risikoträger ist aber die Europa-Holding mit Sitz in London. Im Londoner Markt werden allerdings vor allem Sonderdeckungen verkauft. Der deutsche Industrieversicherungsmarkt ist vielversprechender. Deutsche Kunden schätzen es jedoch nicht sehr, wenn der Risikoträger in Großbritannien sitzt. „Wenn man mit deutschen Unternehmen Geschäfte machen will, sollte man dort auch einen eigenen Versicherer haben“, so Reiner Gleiss, Hauptbevollmächtigter der deutschen Niederlassung.
Mitsui will entweder selbst eine neue Gesellschaft gründen oder einen Versicherer kaufen und entsprechend umbauen. „Wir prüfen derzeit geeignete Kandidaten. Es gibt einige, über die wir nachdenken“, sagte Gleiss. Es sei aber noch nichts entschieden. Das in London angesiedelte Europa-Geschäft soll auf die neue Gesellschaft übertragen werden.
Deutschland ist der wichtigste Versicherungsmarkt für Mitsui in Europa, gefolgt von Frankreich. Etwa 70 Prozent des europäischen Geschäfts generiert der japanische Versicherer hierzulande. Sein Marktanteil im deutschen Industriegeschäft beträgt nach eigenen Angaben 1,5 Prozent. „Wir wollen hier weiter stark wachsen“, sagte Gleiss. Mitsui zeichnet vor allem Geschäft mit großen Industrieunternehmen, mit Schwerpunkt auf Haftpflicht-, Sach-, technische Versicherungen und Transport.
Quelle: Financial Times Deutschland
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie mit
Kommentare sind unseren Abonnenten vorbehalten. Bitte melden Sie sich an oder erwerben Sie hier ein Abo