Deutschlands größter Lebensversicherer Allianz hat vor dem Oberlandesgericht Stuttgart eine herbe Niederlage erlitten. Das Gericht gab der Verbraucherzentrale Hamburg Recht und erklärte Versicherungsbedingungen des Konzerns, die vom 1. Juli 2001 bis Ende 2007 verwendet wurden, für intransparent und unwirksam. Das Urteil mit dem Aktenzeichen 2U 138/10 erging am 18. August, teilte die Verbraucherzentrale gestern mit. Sie hatte für 80 Betroffene geklagt. Versicherte, die ihre Policen vorzeitig beendet oder beitragsfrei gestellt haben, können nach Angaben der Verbraucherzentrale durchschnittlich 500 Euro nachträglich verlangen. Sie schätzt, dass rund vier Millionen Verträge betroffen sind und das Urteil die Allianz deshalb 2 Mrd. Euro kosten könnte. Die Allianz geht davon aus, dass ihre Klauseln den Transparenzanforderungen des Bundesgerichtshofes (BGH) entsprechen.
Allerdings kann Allianz nicht sofort in die Revision zum höchsten Gericht gehen – diesen Weg haben die Stuttgarter Richter nicht zugelassen. Dagegen will Allianz Beschwerde einlegen. Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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