Sparkassenlager gründet Portal für Autoversicherungen

S-Direkt tritt gegen Check24 und Transparo an

Herbert Fromme , Köln

In den hart umkämpften Markt der Onlinevergleichsportale für Autoversicherungen kommt weitere Bewegung. Nach FTD-Informationen hat der zum Sparkassenlager gehörende Direktversicherer S-Direkt in Düsseldorf die Gründung eines eigenen Portals beschlossen. Der Schritt kommt zeitgleich mit dem Neustart der Plattform Aspect Online unter dem Namen Transparo. Mit Transparo greifen die Versicherer HUK-Coburg, Talanx und WGV den Portalmarktführer Check24 frontal an.

S-Direkt wolle allen Versicherern eine preisgünstige Alternative bieten, hieß es in Versicherungskreisen. Check24 berechnet rund 80 Euro und Transparo 75 Euro für den Vertragsabschluss, wenn der Kunde einen Preisvergleich auf ihren Seiten durchgeführt hat. S-Direkt will dagegen mit 45 Euro auskommen. Über konventionelle Werbung gewonnene Kunden kosten 120 Euro bis 160 Euro.

Für das neue Portal nutzt die Gesellschaft die seit 1996 von ihr registrierte, aber nicht genutzte Webadresse Autoversicherung.de. Der Plan stamme von S-Direkt-Vorstand Jürgen Cramer und werde von den Aktionären unterstützt, hieß es weiter. S-Direkt gehört zu 50 Prozent der Provinzial Rheinland, zu 35 Prozent den rheinischen Sparkassen und zu 15 Prozent den drei öffentlichen Versicherern in Niedersachsen.

Ein Sprecher der Provinzial Rheinland bestätigte „grundlegende Überlegungen“ zu einem Vergleichsportal, nannte aber keine Details.

S-Direkt setzt darauf, dass die Internetadresse Autoversicherung.de automatisch weit vorn bei Google-Suchen nach Autoversicherern auftaucht. Damit entfällt ein großer Teil der Kosten, die andere Portale für Marketing aufbringen müssen.

Viele Kfz-Versicherer fürchten, dass Portale wie Check24 oder Transparo vom Kunden wie ein Versicherer wahrgenommen werden und damit die Bindung zur eigenen Gesellschaft verloren geht. Die Gefahr wäre bei dem neuen Portal wegen des Namens geringer. Das könnte ein Pluspunkt für Cramers Plan werden.

Quelle: Financial Times Deutschland

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