Allianz-Manager wird Chef des größten deutschen Sparkassenversicherers
Der 47-jährige Allianz-Manager Frank Walthes soll nach FTD-Informationen Vorstandschef der sparkassennahen Versicherungskammer Bayern werden. Er folgt auf Friedrich Schubring-Giese, 64, der in den Ruhestand geht. Der promovierte Volkswirt Walthes kam Anfang 2011 in den Vorstand der Allianz Deutschland und ist dort für das Ressort Betrieb zuständig. Der Allianz-Aufsichtsrat stimmte gestern der Vertragsauflösung zu. Ein Nachfolger wurde noch nicht präsentiert, doch soll Deutschlandchef Markus Rieß bereits fündig geworden sein.
Die Versicherungskammer Bayern wollte zu der Personalie nicht Stellung nehmen. Nach Angaben aus Versicherungskreisen hat der Verwaltungsrat Walthes‘ Ernennung zugestimmt, doch steht noch die Genehmigung der Finanzaufsicht BaFin aus.
Walthes dürfte künftig eine entscheidende Rolle bei dem Versuch spielen, aus den elf einzelnen, regional tätigen öffentlichen Versicherern so etwas wie einen einzigen deutschen Sparkassenversicherer zu formen. Mit 7,2 Mrd. Euro Prämieneinnahmen ist die Versicherungskammer die größte der elf Gesellschaften. Sie ist in Bayern, Berlin, dem Saarland und Teilen von Rheinland-Pfalz tätig, außerdem bundesweit in der Krankenversicherung.
Die Bayern spielen allein schon wegen ihrer Größe die entscheidende Rolle beim Zusammenrücken der öffentlichen Gesellschaften, das immer wieder von den Sparkassen angemahnt wird. Alle elf öffentlichen Versicherer zusammen erzielten 2010 19,7 Mrd. Euro Prämie. Das macht sie zur zweitgrößten Versicherungsgruppe im Land – nach der Allianz. Nach einer Reihe von Fusionen dominieren heute schon fünf Versicherer, die mehr als 90 Prozent dieser Beitragseinnahmen erzielen.
Walthes kam 1996 als Vorstandsassistent zur Allianz und war unter anderem von 2000 bis 2002 Leiter des Integrationsbüros Allianz/Dresdner Bank. Seit Anfang 2011 ist er im Vorstand der Allianz Deutschland. Auch Schubring-Giese, der 1997 in den Vorstand der Versicherungskammer wechselte, war vorher beim Marktführer.Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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