Umstrittene Prismalife gibt sich transparent

Der in Liechtenstein beheimatete und bei Verbraucherschützern umstrittene Lebensversicherer Prismalife unterstützt ein im Sommer verfasstes Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Verbraucherschutz zur Honorarberatung. Darin fordert das Ministerium, dass Honorarberater künftig auch selbst Versicherungen vermitteln dürfen, weiterhin aber ausschließlich vom Kunden bezahlt werden und alle Provisionen an den Kunden weitergeben muss. Mit seiner Position stellt sich die kleine PrismaLife gegen die Branche, die mehrheitlich eine Förderung der Honorarberatung durch gesetzliche Maßnahmen ablehnt. Prismalife wird seit 2006 von dem Rostocker Unternehmer Sören Patzig kontrolliert, dem Gründer und Chef des Strukturvertriebes AFA. Die AFA versucht im gegenwärtigen schwierigen Marktumfeld, sich als Honorarberater zu positionieren. Das Unternehmen wird von Verbraucherschützern heftig wegen seiner „Kostenausgleichsvereinbarungen“ kritisiert.

PrismaLife rechnet die Kosten bei fondsgebundenen Rentenversicherung aus dem Vertrag heraus und packt sie in eine separate Vereinbarung. Sie kann der Kunde nicht kündigen und trägt so immer die Kosten für die komplette ursprüngliche Vertragslaufzeit. Auf der Pressekonferenz trat auf Einladung von PrismaLife der Berliner Juraprofessor Hans-Peter Schwintowski auf. Er sagte, eine Umsetzung der Eckpunkte könnte die deutsche Assekuranz revolutionieren. Allerdings spielt das Papier in der Regierung keine Rolle mehr, da sie auf die EU-Kommission wartet. In Brüssel werden derzeit neue Regeln für Versicherungsvermittler vorbereitet. Herbert Fromme

Quelle: Financial Times Deutschland

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