Fondsmanager prüft Klage gegen Ergo
Herbert Fromme , Köln
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat die Ermittlungen gegen den Geschäftsmann Clemens Vedder und die Rechtsanwälte Friedrich Cramer und Albrecht Assig wegen versuchter Erpressung eingestellt. Die Verfahren seien ohne Auflagen gegen alle drei Beschuldigten eingestellt worden, weil es keinen hinreichenden Tatverdacht gab, sagte Staatsanwalt Ralf Herrenbrück. „In einem Fall haben wir sehr lange darüber nachgedacht, aber dann so entschieden“, sagte er.
Die Ermittlungen der Staatsanwälte beruhten auf einer Strafanzeige der Munich-Re-Tochter Ergo, die das Unternehmen nach diversen Enthüllungen 2011 stellte – vom Sexskandal in Budapest bis zu falschen Kostenausweisen bei Riester-Policen.
Vedder, der mit seiner Goldsmith Group als Fondsverwalter agiert, will jetzt prüfen, „ob im Zusammenhang mit der Strafanzeige der Tatbestand der vorsätzlich falschen Anschuldigung erfüllt wurde“. Das teilte sein Unternehmen am Freitag mit. Die bereits 2011 angekündigte Schadensersatzklage in einer Größenordnung von rund 1 Mrd. Euro wegen Rufschädigung werde „nach eingehender Prüfung der Ermittlungsakten weiterverfolgt werden“.
Vedder sieht sich durch die Entscheidung der Staatsanwaltschaft bestätigt. „Damit ist das durchsichtige Ablenkungsmanöver der Verantwortlichen bei Ergo und Münchener Rück gescheitert“, teilte Goldsmith mit.
Hintergrund des Disputs sind Forderungen dreier früherer Ergo-Vertretern in Millionenhöhe gegen das Unternehmen. Vedder hatte mit den dreien einen Vertrag als Vermittler in dem Streit geschlossen und sollte an möglichen Erträgen finanziell beteiligt werden. Ergo sieht die Presseveröffentlichungen über die vom Unternehmen inzwischen eingeräumten Skandalvorwürfe im Zusammenhang mit den Forderungen der Vertreter.
Quelle: Financial Times Deutschland
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