Finanzvertrieb hofft auf Vorzieheffekte // Erste Jahreshälfte mau
Nach einem umsatzschwachen ersten Halbjahr 2012 hofft der Wieslocher Finanzvertrieb MLP auf den Schlussverkauf: Er setzt auf starke Zuwächse vor Einführung der neuen Unisextarife Ende Dezember. „Wir erwarten in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Belebung des Geschäfts“, sagte MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg am Donnerstag anlässlich der Vorstellung der Halbjahresergebnisse.
Finanzvertriebe wie MLP, AWD oder OVB vermitteln über freie Verkäufer Versicherungen und andere Verträge und leben von den Provisionen. Traditionell ist für sie das zweite Halbjahr, vor allem das vierte Quartal, die umsatzstärkste Zeit. Viele Kunden träfen wichtige Finanzentscheidungen gegen Ende des Jahres, so Schroeder-Wildberg. 2012 sieht er aufgrund der Unisextarife besondere Potenziale.
Ab dem 21. Dezember dürfen Versicherer nur noch Verträge anbieten, die für Frauen und Männer gleich sind. Sie setzen damit ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs um. Heute sind wegen der unterschiedlichen Lebenserwartung Altersvorsorge- und Krankenpolicen für Frauen teurer als für Männer. Künftig müssen beide Geschlechter für die Verträge gleichviel zahlen, für Männer wird es daher auf jeden Fall teurer. Für sie lohne es sich, den Abschluss von Pflege- und Krankenpolicen zu alten Konditionen in Erwägung zu ziehen, sagte Schroeder-Wildberg. „Wir sind zuversichtlich, dass MLP in den kommenden Monaten an Fahrt aufnehmen wird.“
Im ersten Halbjahr sanken die Provisionseinnahmen von MLP für Altersvorsorgeverträge und andere langfristige Anlagen um neun Prozent auf 97,4 Mio. Euro. Die Vergütung für den Verkauf privater Krankenversicherungen ging sogar um 24 Prozent auf 31,8 Mio. Euro zurück. Schroeder-Wildberg führt das auf die Zurückhaltung der Kunden angesichts der Schuldenkrise und in der Krankenversicherung auf eine außergewöhnlich gutes Vorjahreshalbjahr zurück. Aufgrund des drastischen Sparprogramms, das MLP sich auferlegt hat, stieg der Konzerngewinn von 0,3 Mio. Euro auf 10,2 Mio. Euro.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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