Unterschiede in der Behandlung von gesetzlich und privat Krankenversicherten sind den meisten Bundesbürgern ein Dorn im Auge. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands sind 83 Prozent für eine Gleichbehandlung beim Arzt und im Krankenhaus.
Wenn es nach der Bevölkerungsmehrheit geht, sollte es nach der Bundestagswahl eine Gleichbehandlung von gesetzlich und privat Versicherten geben. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Die Forscher hatten im August dieses Jahres 1002 Personen telefonisch befragt. Gefragt, wie sie bestimmte Veränderungen im Gesundheitswesen nach der Wahl einschätzen, gaben 58 Prozent an, dass sie eine Behandlung unabhängig vom Versicherungsstatus für sehr wichtig halten, 25 Prozent halten sie für eher wichtig. Für zwölf Prozent ist dieses Thema eher unwichtig, für vier Prozent sehr unwichtig. Zwei Prozent machten keine Angabe zu dieser Frage.
Der vzbv sieht in dem Ergebnis eine Bestätigung seiner Forderung nach einer Angleichung der beiden Versicherungssysteme. „Die Gesundheitspolitik muss in der kommenden Legislaturperiode eine Richtungsentscheidung für die Integration von gesetzlicher und privater Krankenversicherung treffen, damit alle Akteure wissen, wohin die Reise geht“, sagt Vorstand Gerd Billen. Der vom vzbv favorisierte integrierte Krankenversicherungsmarkt sähe für gesetzliche und private Anbieter von Krankenversicherung gleiche Rahmenbedingungen vor – und damit verbunden umfassende Wahl- und Wechselmöglichkeiten für die Versicherten.
Nach der Emnid-Umfrage wünscht sich eine Mehrheit der Bundesbürger auch eine gerechtere Verteilung der Arzthonorare. 66 Prozent halten es zudem für sehr wichtig, dass Patienten über Leistungen, die sie selbst bezahlen, besser informiert werden, 26 Prozent ist das eher wichtig.
Ilse Schlingensiepen
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