Grüne fragen nach Restschuldversicherungen

Die Grünen nehmen sich das Thema Restschuldversicherungen vor. Die Bundestagsfraktion der Partei hat eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zu den Policen geschickt, die zur Absicherung von Krediten verkauft werden. Verbraucherschützer kritisieren das Geschäft schon seit Längerem. Es ist von hohen Provisionen die Rede und davon, dass die Kreditvergabe vom Abschluss einer Restschuldversicherung abhängig gemacht werde. Beim Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken hält man das Thema für überschätzt.

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1 Antwort »

  1. Ich habe mich bei der Beratung einer P2P-Lending-Startup-Plattform im letzten Jahr mit den PPI (Payment Protection Insurance ) Regelungen in einer Reihe von EU-Ländern im Vergleich zu Deutschland beschäftigt:
    In UK – als Ergebnis des Skandals mit überteuerten Versicherungen in Kopplungsgeschäften – darf die Restschuldversicherung jetzt frühestens 7 Tage nach Genehmigung des Kredites abgeschlossen werden. Damit ist eine unlautere Koppelung und Druck auf die Kreditnehmer reduziert.
    In den Niederlanden dürfen auf diese Versicherungsprodukte keine Provisionen mehr gezahlt werden. Damit müssten dann Banken etc. also eine echte Gebühr in Rechnung stellen für die Vermittlung. Da die Absicherung ja mehr im Eigeninteresse der Banken ist als des Kunden, dürfte so eine Gebühr in Deutschland nicht statthaft sein.
    Neben den Banken würde ich hier dem Bundestag und der BaFin vorallem die P2P-Plattformen wie SMAVA, AUXMONEY etc ans Herz legen. Hier werden m.E. sehr, sehr teure Zusatzversicherungen verkauft, die einen maßgeblichen Teil der Kalkulation der Plattformen auszumachen scheint. Diese Anbieter müssen in die Überprüfung unbedingt einbezogen werden.
    Vorallem wenn die Versicherungssumme in einem Betrag zu Beginn des Kredites gezahlt werden muss – denn dann wird diese Summe, die an sich schon häufig teurer ist als solche Kreditversicherungen auf dem freien Markt sind – mitfinanziert werden, was die Kostenschere weiter dramatisch öffnet.
    Daher wäre zumindest eine wichtige Regelung, dass die Restschuldversicherung nur monatlich bezahlt wird mit den laufenden Kreditraten – dann gibt es auch keine großen Abschlussprovisionen und das Incentive zur Koppelung, um Gewinnmargen zu erhöhen, wird drastisch reduziert.
    P.Ott
    Chambervelt, Rooselain & Cie.

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