Herbert Frommes Kolumne: In Berlin geht die Regierung an die Feinabstimmung des Lebensversicherungsreformgesetzes. Sehr wahrscheinlich kommt der individuelle Provisionsausweis des Vermittlers nun doch nicht, stattdessen sollen im Verkaufsgespräch die Vertriebskosten in Euro und Cent genannt werden. Das breite Bündnis von GDV, Vermittlerverbänden und Verdi wird sich das als Erfolg auf die Fahnen schreiben. Allerdings sollten die Beteiligten lieber verhalten jubeln.
Herbert Frommes Kolumne
Nagelprobe für die BaFin
Herbert Frommes Kolumne: BaFin-Versicherungschef Felix Hufeld hat sich erneut öffentlich zur Zukunft der Lebensversicherung geäußert. Auch das Lebensversicherungsreformgesetz zeigt in vielen Punkten deutlich die Handschrift der Aufsichtsbehörde. Hufeld und BaFin-Präsidentin Elke König eint eine Sorge: Die niedrigen Zinsen könnten Lebensversicherer aus der Spur werfen. Die Nagelprobe muss die Behörde ab Oktober bestehen, wenn ihr die Werte über die Solvency II-Fähigkeit der deutschen Versicherer vorliegen.
Beunruhigendes von der Sturmfront
Herbert Frommes Kolumne: Die Unwetter vom 9. und 10. Juni hatten verheerende Auswirkungen. Vor allem die Städte Düsseldorf und Neuss wurden heftig getroffen, große Teile der Infrastruktur für Tage lahmgelegt. Das birgt Lektionen – auch für die Versicherungswirtschaft. Vor allem die Kampfpreise in der Gebäudeversicherung sollten der Vergangenheit angehören.
Rosskur für die Lebensversicherer
Herbert Frommes Kolumne: Zwei Tiefschläge für die deutsche Assekuranz binnen weniger Tage: Die Regierung verabschiedet das Lebensversicherungs-Reformgesetz und die Europäische Zentralbank senkt die Zinsen weiter. Jetzt wird es ernst für die Konzerne. Das Gesetz zwingt sie, die Probleme in der Lebensversicherung anzugehen. Das wäre aber ohnehin dringend nötig gewesen.
Cyberrisiken: Nicht zu viel versprechen
Herbert Frommes Kolumne: Langsam begreifen auch deutsche Vorstände und Aufsichtsräte, dass die Bedrohung durch Cyber-Risiken real ist und nicht der Phantasie durchgeknallter Verschwörungstheoretiker entstammt. Das Problem: Die meisten von ihnen wissen viel von Produktion, Vertrieb oder Personalführung – und sehr wenig über Datentechnik. Die IT-Experten im Haus und die Chefetage reden dabei oft aneinander vorbei. Versicherer können helfen, dürfen aber nicht zu viel versprechen.
Rot-grüne Planspiele der Sparkassenfürsten
Herbert Frommes Kolumne: Die Auseinandersetzungen bei der Provinzial Nordwest in Münster drehen sich dem Vernehmen nach um zwei Streitpunkte: Die Sparkassen wollen noch stärkeren Einfluss auf die Vertriebe des Versicherers, und sie verlangen mehr Enthusiasmus vom Vorstand der Provinzial in der Debatte um die Rechtsform des Versicherers. Sparkassenpräsident und Provinzial-Aufsichtsratschef Rolf Gerlach bestreitet das. In der Vertriebsfrage ist die Debatte nicht auf Münster beschränkt. Sparkassenpräsidenten lassen regelmäßig durchrechnen, ob nicht ein Vertrieb nur über die Sparkassen günstiger für sie wäre.
Aktionärsgrummeln bitte ernst nehmen
Herbert Frommes Kolumne: Beim britischen Versicherer Hiscox haben 42 Prozent der Aktionäre gegen die Pläne des Unternehmens für die Bezahlung der höchsten Angestellten gestimmt. Bei der Allianz grummelt es wegen der späten Bekanntgabe der Führung des Unternehmens ab Dezember. Noch schützen gute Ergebnisse und hohe Dividenden die meisten Vorstände der börsennotierten Gesellschaften. Doch das kann sich schnell ändern.
Bitte mehr Fehlschläge
Herbert Frommes Kolumne: Tausende von Projekten in der Online-Wirtschaft scheitern. Das macht ihre Stärke aus: Immer wieder anfangen, immer wieder ausprobieren, bis sich ein Produkt oder ein Gerät durchsetzt. Die Versicherungswirtschaft funktioniert ganz anders. Hier ist das Scheitern mit einem großen Stigma versehen. Zu Unrecht.
Ergo: Das Umsatzdenken lebt
Herbert Frommes Kolumne: Im Geschäftsmodell des Dresdner Finanzkonzerns Future Business und seiner Tochter Infinus spielten Lebensversicherer wie die Ergo eine unrühmliche Rolle. Geschädigt wurden Anleger und Vermittler. Dabei wissen alle Lebensversicherer, dass das Modell keineswegs neu ist, mit Hilfe selbst abgeschlossener Lebensversicherungen hohe Provisionen zu generieren. In den 90er Jahren wurden Policen über 1 Mrd. DM auf das Leben kleiner Kinder abgeschlossen.
Transparo: Ende mit Schrecken
Herbert Frommes Kolumne: Der Versicherer HUK-Coburg schließt das Vergleichsportal Transparo. Der Versuch, eine veritable Alternative zum Marktführer Check24 aufzubauen, ist gescheitert. Es mangelt nicht an Schuldzuweisungen. Sie helfen kaum weiter. Stattdessen müssen sich die Autoversicherer fragen, wie sie mit der Dominanz von Check24 künftig fertig werden – und den Herausforderungen, die Google, Amazon oder Facebook für sie bereithalten.
Diekmanns Pimco-Problem
Herbert Frommes Kolumne: Die Turbulenzen beim Vermögensverwalter Pimco schaden der Allianz. In den vergangenen Jahren hat sie blendend an der Tochtergesellschaft verdient. Aber jetzt leidet der Versicherer unter den Nachrichten aus Kalifornien, die Aktie schwächelt. Michael Diekmann hat ein schwer lösbares Problem: Kann er zeigen, dass Pimco auch ohne Gründer und Investmentguru Bill Gross funktioniert?
Rumoren in den Vorstandsetagen
Herbert Frommes Kolumne: Das wird ein gutes Jahr für die wenigen Headhunter, die sich auf die Besetzung von Spitzenpositionen bei Versicherern spezialisiert haben. In den Führungsebenen der Assekuranz rumort es kräftig. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wirtschaftliche Druck auf die Branche gehört dazu, aber auch der Generationswechsel.
Der Mann hat noch was vor
Herbert Frommes Kolumne: Jan Martin Wicke wechselt von der Wüstenrot & Württembergischen zu Talanx. In seinem neuen Aufgabengebiet bei Talanx Deutschland ist die Lage nicht unbedingt schöner als das bei seinem alten Arbeitgeber. Aber offenbar sieht der vergleichsweise junge Wicke in Hannover bessere Karriereaussichten.
Wer gewinnt: Allianz oder Amazon?
Herbert Frommes Kolumne: Internet und Smartphones sorgen in vielen Branchen für große Umwälzungen, von der Musikbranche bis zur Hotelbuchung. Jetzt kommt das Car-Sharing hinzu. Die Versicherer sollten Car-to-Go und Drive Now genau beobachten – als Musterbeispiel für digitale Umwälzungen.
Der ADAC-Skandal und die Folgen
Herbert Frommes Kolumne: Die Skandalwelle um den ADAC hat auch Folgen für die Versicherungswirtschaft. Der Automobilclub steht wegen mangelnder Transparenz, undurchsichtiger Strukturen und der Vermischung von Wirtschaftsbetrieb und Vereinstätigkeit am Pranger. Wenn die Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit nicht aufpassen, können sie leicht in eine ähnliche Lage kommen.
