Rückversicherer
Aon Benfield: Rückversicherungskapital gesunken
Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield hat die Ergebnisse der 27 größten Rückversicherer weltweit analysiert. Demnach ist das Rückversicherungskapital im vergangenen Jahr leicht gesunken. Das in der Branche gefürchtete alternative Kapital steigt aber nach wie vor an. Auch wenn die Gesellschaften noch gute Zahlen vorweisen können, machen sich der Preisdruck und die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt allmählich bemerkbar. Aon Benfield erwartet, dass die Konsolidierungswelle in der Branche wieder an Fahrt gewinnt.
Rückversicherer: Willis Re sieht Licht am Horizont
Der Rückversicherungsmakler Willis Re hat bei den Verhandlungen für eine Erneuerung der Rückversicherungsverträge im asiatischen Raum und den USA zum 1. April einen nachlassenden Druck auf die Preise beobachtet. Auch die seit Jahren schwächelnde Nachfrage nach Rückdeckungen ziehe langsam an. Eine Trendwende ist nach Einschätzung von Willis Re aber noch längst nicht in Sicht. Dafür sei zu viel Kapital im Markt. Zudem seien die Ergebnisse der Rückversicherer noch zu gut.
Swiss Re: Kfz-Versicherer sollten Big Data nutzen
Neue Mobilitätskonzepte und Fahrassistenzsysteme werden den Kfz-Versicherungsmarkt bis 2020 kräftig schrumpfen lassen. Davon geht eine Studie des Rückversicherers Swiss Re in Zusammenarbeit mit dem Online-Kartendienst Here aus. Die Anbieter sollten jedoch nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern sich Strategien überlegen, wie sie der Konkurrenz durch Autohersteller und Softwarespezialisten etwas entgegensetzen können. Die Nutzung von Big Data wäre eine gute Möglichkeit.
Wegfall von Kartellrechts-Ausnahmen droht
Beim Austausch von Informationen zur Kalkulation von Risiken und bei der gemeinsamen Versicherung von Großrisiken waren Versicherer bisher von der Anwendung des Kartellrechts befreit. Ermöglicht hat das eine sogenannte Gruppenfreistellungsverordnung. Nun hat die EU-Kommission signalisiert, dass sie die Verordnung zum 31. März 2017 auslaufen lassen möchte. Sie hält die Zusammenarbeit der Versicherer bei Informationen und Mitversicherung zwar für sinnvoll. Dazu ist aber nach Ansicht der Kommission keine gesonderte Ausnahme vom Kartellrecht mehr nötig. Der GDV kritisiert den Vorschlag der EU-Kommission.
Rollinger wird R+V-Chef
Leute – Aktuelle Personalien Der zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörende Versicherer R+V bekommt einen neuen Vorstandschef. Für die Nachfolge von Friedrich Caspers hat sich ein interner Kandidat durchgesetzt: Schaden- Unfallchef Norbert Rollinger wird ab 1. Januar die Geschicke des Unternehmens leiten. Ob der studierte Jurist und Betriebswirt erfolgreich sein wird, hängt unter anderem davon ab, wie er mit den Eignern der R+V, den Genossenschaftsbanken, zurechtkommt.
Allianz Real Estate: Vorsicht vor der Immobilienblase
Investitionen in schicke Immobilien in angesagten Metropolen könnten für Versicherer ein Ausweg aus der Niedrigzinsfalle sein. Allerdings ist der Wettbewerb hoch, die Konkurrenz global und das Angebot in Europa begrenzt, warnt François Trausch, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Allianz Real Estate, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Junge digital operierende Start-ups machen der Assekuranz auch in diesem Geschäftsbereich Konkurrenz. Trausch fürchtet diese Wettbewerber jedoch noch nicht. Im Moment könnten etablierte Gesellschaften viel von den Newcomern lernen.
Munich Re hortet Bargeld und wird digital
Niedrige Schäden aus Naturkatastrophen haben dem Rückversicherer Munich Re ein starkes Ergebnis für 2015 beschert. Wegen der niedrigen Zinsen, möglichen Naturkatastrophen und den Umbaukosten für Ergo erwartet Konzernchef Nikolaus von Bomhard einen geringeren Gewinn für 2016. Von Bomhard, der im April 2017 in den Ruhestand geht, nutzte die Bilanzpressekonferenz für heftige Schelte an der Politik der Europäischen Zentralbank. Munich Re baut als Reaktion auf die Negativzinsen die Goldbestände aus und hortet Bargeld. Der Gesamtkonzern investiert viel Geld und noch mehr Vorstandszeit in den digitalen Umbau.
Berkshire: Munich Re nur Finanzbeteiligung
Die Aussichten für die Rückversicherung sind schlechter geworden, Berkshire Hathaway werde sich aber nicht aus der Branche zurückziehen, sagte Berkshire-Geschäftsführer Manfred Seitz auf einer Fachkonferenz. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Beteiligung am Rückversicherer Munich Re deutlich reduziert. Das liege aber daran, dass das Investment nie eine strategische Beteiligung gewesen sei, sagte Seitz.
Neue Risiken gesucht
Angesichts der schwierigen Lage der Branche sollen Rückversicherer sich neue Risiken zur Absicherung suchen, riet Munich Re-Vorstand Torsten Jeworrek auf einer SZ-Fachkonferenz in München. Dafür gebe es noch genügend Potenzial, auch in Europa und den USA. Außerdem ist die Absicherung gegen Naturgefahren in den Ländern, in denen sie am meisten Schaden anrichten, am geringsten. Hier können Rückversicherer noch wachsen.
Joachim Wenning wird neuer Munich Re-Chef
Leute – Aktuelle Personalien Auf dem Chefsessel des weltgrößten Rückversicherers Munich Re wird künftig Joachim Wenning sitzen. Der Konzern bestätigte, dass der bisherige Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard sich am 26. April 2017 in den Ruhestand verabschieden wird. Wenning ist bisher für das Lebensrückversicherungsgeschäft und das Personalwesen der Munich Re verantwortlich. Er kennt das Unternehmen gut und kann auch Erfahrungen im Komposit- und Erstversicherungsgeschäft vorweisen.
Spekulation um von Bomhard
Leute – Aktuelle Personalien Nikolaus von Bomhard soll den Posten als Vorstandsvorsitzender der Munich Re Ende 2016 aufgeben, berichtet das Manager Magazin. Das Unternehmen nimmt dazu nicht Stellung, in der Munich Re sind Mitarbeiter perplex. Von Bomhard ist 59 Jahre alt und würde dann mit 60 in den Ruhestand gehen. Nachfolger solle vermutlich Thomas Blunck werden, spekuliert das Magazin weiter. Kenner des Unternehmens halten auch andere interne Lösungen für möglich. Der Wechsel an der Spitze soll bereits bei der Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag beschlossen werden, heißt es.
Hannover Rück mit Milliardengewinn
Die Hannover Rück hat vergangenes Jahr einen Rekordgewinn von 1,15 Mrd. Euro erzielt. Der drittgrößte Rückversicherer profitierte von geringen Großschäden und einem überraschend starken Anlageergebnis. Beim Umsatz legten die Hannoveraner sowohl in der Schadenrückversicherung als auch in der Personenrückversicherung zu. Die Schaden- und Kostenquote lag bei 94,4 Prozent. Wie üblich gibt sich das Unternehmen bescheiden beim Jahresausblick. Aus einem Gewinnziel von „rund“ 950 Mio. Euro wird ein „mindestens“ 950 Mio. Euro.










