Die Versicherungswirtschaft testet derzeit künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Geschäftsbereichen. Doch die Technologie allein ist keine verlässliche Lösung, waren sich die Experten auf einer Fachtagung sicher. Die Fachbereiche müssten tief in die Prozesse eingebunden werden, damit KI langfristig erfolgreich in Unternehmen eingesetzt werden kann, sagte Michael Zimmer, Chief Data & AI Officer beim Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische AG. Die Risiken von KI seien dabei nicht zu unterschätzen.
Versicherer
Wechsel von GKV in PKV wird schwerer
Schlechte Nachrichten für die privaten Krankenversicherer (PKV): Die Versicherungspflichtgrenze wird im kommenden Jahr von 69.300 Euro auf 73.800 Euro erneut kräftig steigen. Sie entscheidet darüber, ab welchem Einkommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die PKV wechseln können. Je höher die Grenze, desto schwerer wird es für die PKV-Unternehmen, im Angestellten-Segment neue Kunden für die Vollversicherung zu gewinnen.
Drei harte Fragen an Michael Pickel
Drei harte Fragen – Das Kurz-Video Michael Pickel, Vorstandsmitglied der Hannover Rück und CEO von E+S Rück, antwortet im Studio des Versicherungsmonitors auf drei harte Fragen von Herausgeber Herbert Fromme. Unter suboptimalen Bedingungen – die Temperatur lag über 35 Grad – hatte Pickel vorher im ausführlichen Interview „Nachgefragt bei Michael Pickel“ Stellung genommen. Das Gespräch haben wir am 10. September 2024 veröffentlicht.
Haben Rückversicherer eine Mitverantwortung für die hohen Verluste der Kfz-Versicherer? Ihnen geht es gut, […]
Cyber-Captives werden immer wichtiger
Die Finanzaufsichtsbehörde von Bermuda erwartet, dass sich der Cyber-Versicherungsmarkt bis 2032 auf 120,47 Mrd. Dollar (109, 17 Mrd. Euro) fast verzehnfacht. Deshalb will die Behörde strenge Auflagen einführen. Rückversicherer und insbesondere Captives spielen beim Wachstum eine entscheidende Rolle. Ihr Anteil am Cyberversicherungsmarkt ist in den vergangenen Jahren bereits erheblich gestiegen.
VKB: Mit Eltern und Fitness für Altersvorsorge
Exklusiv Die Versicherungskammer (VKB) wirbt unter anderem mit den Influencerinnen und Influencern @konfettiimherz, @einfach_annas_leben und @xphiara auf Instagram und Tiktok für Altersvorsorge. Damit will die Gesellschaft vor allem jüngere Generationen erreichen. Frank Werner, Vorstand der VKB-Tochter Feuersozietät Berlin Brandenburg und beteiligt an der Kampagne, war positiv überrascht von den Ergebnissen. Besonders erfolgreich war die Kampagne bei Kanälen für Mütter und Fitness-Begeisterte.
Lloyd’s überarbeitet seinen Verhaltenskodex
Lloyd’s of London schärft die Verhaltensregeln für den Umgang mit Missständen nach. Der Versicherungsmarkt will insbesondere Whistleblower und Betroffene von Fehlverhalten besser schützen. Die Behebung von Missständen will Lloyd’s aber weitgehend den Unternehmen des Marktes selbst überlassen. Vor fünf Jahren war Lloyd’s von einem Skandal um Belästigungen und sexuelle Übergriffe erschüttert worden.
WTW: Kfz-Versicherer werden abgehängt
Exklusiv Die Kfz-Versicherung steckt tief in den roten Zahlen. Um aus dem Tief wieder herauszukommen, müssen die Anbieter nicht nur bei der Preissetzung agiler werden, sondern ihr Portfolio auch besser analysieren und verstehen können. Wie das funktioniert, erklären Stefanie Schriek, Leiterin Versicherungsberatung bei WTW Deutschland, und Karsten Wantia, P&C Sales and Growth Leader für EMEA bei WTW, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Wer technisch und prozessual nicht gut aufgestellt ist, droht, abgehängt zu werden.
Flottenversicherer wissen zu wenig über die Fahrer
In der Kfz-Flottenversicherung läuft es derzeit nicht rund. Wegen der hohen Schäden müssen die meisten Versicherer in diesem Jahr wieder ordentlich draufzahlen. Das liegt unter anderem daran, dass die Gesellschaften sehr wenig Informationen über diejenigen haben, die die Schäden verursachen – die Fahrerinnen und Fahrer. Davon zeigten sich Experten auf der diesjährigen K-Tagung der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss überzeugt. Nur wer wisse, warum ein Fahrer einen Schaden verursacht habe, könne Gegenmaßnahmen ergreifen.
Die DFV will in die Krankenvollversicherung
Die Deutsche Familienversicherung (DFV) hat ehrgeizige Ziele. Das Unternehmen plant nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Stefan Knoll den Einstieg in die private Vollversicherung. Bislang bietet die DFV in der privaten Krankenversicherung lediglich Zusatzpolicen an. Einzelheiten konnte Knoll bei der Präsentation des Halbjahreszahlen nicht nennen. Das erste Halbjahr 2024 bescherte dem Versicherer eine Verschlechterung des operativen Ergebnisses. Der Umsatz legte aber zu.
Eiopa-Vorschläge für PEPP-Reform
Mit den 2022 in Kraft getretenen Regeln für ein europaweites privates Vorsorgeprodukt (PEPP) sollten die EU-Bürger Zugang zu einer einfachen, transparenten, günstigen und mitnahmefähigen Möglichkeit zur zusätzlichen Altersvorsorge bekommen. Allerdings lässt der Erfolg bisher zu wünschen übrig. Eiopa hält den Ansatz weiter für richtig und macht Vorschläge, wie PEPP auf die Erfolgsspur gebracht werden kann.
Baloise will im deutschen Markt bleiben
Die Forderungen des neuen Baloise-Großaktionärs Cevian haben die Frage nach der Zukunft des deutschen Marktes für die Schweizer aufgeworfen. CEO Michael Müller bekannte sich beim Investorentag klar zu den Aktivitäten hierzulande – allerdings nicht so klar zur Digitaltochter Friday. Die neue Strategie des Konzerns sieht passend zu den Forderungen von Cevian mehr Ausschüttungen an die Anteilseigner vor, erstmals könnte es ein Aktienrückkaufprogramm geben.
Allianz dominiert den Markt
Die Allianz hat den Trend sinkender Marktanteile 2023 gestoppt. Im vergangenen Jahr stieg ihr Anteil über alle Sparten um 0,38 Prozentpunkte auf 17,51 Prozent. Das geht aus einer Analyse des Kölner Kivi-Instituts hervor. In den vier Jahren zuvor hatte sie 3,29 Prozentpunkte verloren. Allerdings hängt zumindest ein Teil des Wachstums mit Veränderungen der Allianz-Struktur zusammen. Hinter der Allianz folgen die öffentlichen Versicherer. R+V, Versicherungskammer Bayern und Debeka verloren Anteile, HUK-Coburg und Axa legten leicht zu.
Munich Re: Wunsch nach Kontinuität
Exklusiv Der Rückversicherer Munich Re glaubt nicht, dass sich in der Erneuerungsrunde zum Jahreswechsel viel an den Rückversicherungsprogrammen und -panels verändern wird. Nach turbulenten Zeiten hätten die Kunden einen starken Wunsch nach Kontinuität, berichtet Vorstand Thomas Blunck im Interview mit dem Versicherungsmonitor – auch wenn einige gern wieder mehr Frequenzschäden rückversichern wollen. Außerdem spricht er über die Gefahren des US-Haftpflichtgeschäfts, die Risiken der künstlichen Intelligenz und die Chancen der Digitalisierung.
Aktuare: BVI-Studie zur Fondsrente ist unrealistisch
Die Deutsche Aktuarvereinigung schaltet sich in die Debatte um eine aktuelle Studie des Fondsverbandes BVI ein. Der BVI hatte darin argumentiert, dass das Risiko des frühzeitigen Kapitalverzehrs bei Fondssparplänen nur gering sei – ein Angriff auf das wichtigste Merkmal der Lebensversicherung. Die Aktuare unterstellen dem Verband jetzt falsche Annahmen. Zuvor hatte schon der Versichererverband GDV die BVI-Studie als Mogelpackung bezeichnet.













