Aktivrente in der Kritik

Die Bundesregierung will die Aktivrente zum 1. Januar 2026 umsetzen und damit erreichen, dass Menschen im Rentenalter weiterarbeiten. Eine entsprechende Ankündigung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) trifft nicht nur auf Zustimmung. So reagierte der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland erbost auf Medienberichte, nach denen vorerst nur Arbeitnehmer profitieren sollen. Auch der Vermittlerband BVK äußerte sich kritisch.

Generative KI versus deutscher Arbeitsfetisch

 The Long View – Der Hintergrund  Auf der einen Seite klagen die Versicherer über Fachkräftemangel. Es gibt zu wenig qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, offene Stellen bleiben monatelang unbesetzt. Interne Prozesse geraten unter Druck, Kunden warten lange auf die Bearbeitung von Schadensfällen. Auf der anderen Seite bauen Unternehmen Stellen ab. Mit generativer künstlicher Intelligenz (KI) steht nun eine Technologie bereit, die helfen kann, genau dieses Paradoxon zu entschärfen – wären da nicht tief verwurzelte Ängste, der deutsche Arbeitsfetisch und unser unzeitgemäßes Steuersystem.

Berlin will Rentenreform rasch angehen

Mit einer raschen Umsetzung von besonders drängenden Maßnahmen will die Bundesregierung die Wirtschaft in Schwung bringen und das Vertrauen der Menschen stärken. Neben einer Investitionsoffensive setzen Union und SPD dabei auch auf eine große Rentenreform. Konkret geht es unter anderem um die Mütterrente, eine Haltelinie für das gesetzliche Rentenniveau und die Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Auch die Projekte Frühstart-Rente und Aktivrente listet das Sofortprogramm auf, nicht aber die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge.

Versicherer suchen den Dialog mit der Regierung Merz

Vertreter aus der Versicherungswirtschaft haben Bundeskanzler Friedrich Merz nach seinem schwierigen Start ins Amt eine konstruktive Zusammenarbeit angeboten. Das gilt vor allem für die Bereiche private Altersvorsorge, Mobilität und Umgang mit dem Klimawandel, in denen die Branche großen Handlungsbedarf sieht. Auch die wichtige Rolle Deutschlands in Europa verlieren die Versicherungsmanager nicht aus dem Blick.

Was die Koalition für die Versicherer plant

Union und SPD haben in Berlin ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Er enthält verschiedene Aspekte zu Rente, Altersvorsorge, Elementarschäden, Regulatorik und anderen Themen, die für die Versicherungsbranche relevant sind. Das Niveau der gesetzlichen Rente bleibt mindestens bis 2031 bei 48 Prozent, die Frühstart-Rente für Kinder kommt, die private geförderte Vorsorge und die betriebliche Altersversorgung sollen überarbeitet und gestärkt werden. Außerdem gibt es Pläne zur Elementar-Pflichtversicherung mit staatlichem Rückversicherer. Versicherer und Vermittler blicken gespannt auf die konkrete Ausgestaltung der Vorhaben.

Nach der Wahl: Branche dringt auf Reformen

Nach dem Sieg der Union bei den Bundestagswahlen vor der AfD und der SPD stehen jetzt die Sondierungen für die Bildung der künftigen Regierung an. Vertreter der Versicherungsbranche veröffentlichten am Montag vorsorglich bereits ihre Erwartungen an die Politik. Versicherer und Vermittler wünschen sich nicht zuletzt eine Reform und Stärkung der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge und weniger Bürokratie.

Scholz-Plan zur Pflegeversicherung stößt auf Kritik

Im TV-Duell der Kanzlerkandidaten hat Olaf Scholz (SPD) eine „Solidaritätsverschränkung“ von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung vorgeschlagen. Demnach würden die privaten Versicherer in die gesetzlichen Kassen einzahlen. Damit würde sich Scholz‘ Plan von einem maximalen Selbstbehalt bei stationärer Pflege von 1.000 Euro finanzieren. Der Verband der privaten Krankenversicherer kritisierte diesen Vorschlag deutlich.

Was die Parteien in der Altersvorsorge wollen

Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU und SPD haben am Dienstag offiziell ihre Wahlprogramme inklusive ihrer Pläne für die Altersvorsorge präsentiert. Die Sozialdemokraten machen eine stabile Rente zum zentralen Wahlkampfversprechen, die Grünen versprechen einen säulenübergreifenden Bürgerfonds und die Union wirbt mit einem staatlich finanzierten Vorsorgedepot.

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