Der britische Automobilkonzern Jaguar Land Rover kann angesichts des erwarteten hohen Schadens durch den Cyberangriff vergangene Woche wohl nicht auf Zahlungen von Versicherern setzen. Berichten zufolge stand das Unternehmen kurz davor, eine Cyber-Deckung einzukaufen, zu einem Abschluss kam es jedoch nicht mehr. Der Schaden dürfte erheblich sein. Die Produktion des Herstellers wird noch bis in den Oktober hinein weltweit gestoppt bleiben.
Cyberangriff stört Flugverkehr in Europa
Ein Cyberangriff auf einen Softwareanbieter für Flughäfen hat den Flugverkehr in Europa gestört. Der Ausfall verschiedener Systeme, darunter für die Gepäckabfertigung, hat an den Airports in Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow zu Flugausfällen oder Verspätungen geführt. Die Mitarbeitenden mussten zum Teil mit Zettel und Stift arbeiten. Ob der Versicherungsbranche dadurch ein großer Schaden ins Haus steht, ist laut Experten noch unklar. Kürzlich hatte es einen folgenschweren Cyberangriff auf den Automobilhersteller Jaguar Land Rover gegeben.
Millionenschaden durch Cyberangriff auf JLR
Ein Cyberangriff auf Jaguar Land Rover (JLR) hat die Produktion des britischen Automobilherstellers global unterbrochen. Die Auswirkungen bekamen auch viele Zulieferer zu spüren. Das zeige, dass den Lieferketten eine besondere Bedeutung zukomme, erklärt Philipp Seebohm, Executive Director Specialties bei Aon Deutschland, im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. Er rechnet zwar mit einem Millionenschaden durch die Attacke auf Jaguar Land Rover, bezweifelt allerdings, dass der Vorfall den Trend zu sinkenden Preisen für Cyberpolicen umkehren wird.
Cyber: Viele Schäden, günstige Preise
Obwohl die Zahl der Cybervorfälle stark steigt, gehen die Preise im globalen Cyberversicherungsmarkt zurück, zeigt ein aktueller Marktbericht des Großmaklers Aon. Das liege am zunehmenden Wettbewerb, der nicht nur zu sinkenden Preisen, sondern auch zu Innovationen bei den Versicherungsbedingungen und im Risikomanagement führt. Laut Aon könnten neue Angriffsszenarien jedoch zu größeren Schäden führen und den Markt schnell wieder verhärten. Der Makler warnt zudem vor schweren Reputationsrisiken, die zum Einbruch der Aktienkurse führen können.
Versicherer schauen bei KI genau hin
Dossier – KI in der Praxis Versicherer haben mit zwei verschiedenen Herausforderungen zu tun, wenn es um die Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) geht: Sie müssen zum einen selbst einen Weg finden, um mithilfe der Technologie wettbewerbsfähig zu werden, zum anderen müssen sie sich mit den neuen Risiken beschäftigen, die mit der Verwendung von KI-Systemen einhergehen und neue Absicherungslösungen entwickeln. Derzeit schauen sich die Versicherer genau an, wie ihre Kunden ihre KI-Risiken managen.
Thomas Pache geht zu BHSI
Leute – Aktuelle Personalien Im Juni war bekanntgeworden, dass Thomas Pache den Makler Aon verlässt. Bei einer Fachveranstaltung hat der Cyber-Spezialist jetzt verkündet, dass er zum 1. Oktober bei Berkshire Hathaway Specialty Insurance (BHSI) anfängt. Bei dem Industrieversicherer wird er die Bereiche Cyber und Professional Indemnity in der DACH-Region leiten.
Aon: Uneinheitliches Bild in der Industrieversicherung
Exklusiv In der Industrieversicherung zeigt sich laut dem Großmakler Aon ein uneinheitliches Bild: In der Sach- und der Kfz-Versicherung ist die Sanierung noch nicht abgeschlossen, während im Haftpflicht-Segment mehr Risikoappetit bei den Versicherern spürbar wird. In der D&O-Versicherung scheint der harte Markt vorüber zu sein, obwohl neue Gefahren drohen. Auch die Cyber-Versicherung scheint stabil zu bleiben, wobei Angriffe auf Lieferketten die Lage schnell ändern könnten.






