Der Lebensversicherer der Allianz hat im aktuellen Bilanzrating des Branchendienstes Map-Report für das Jahr 2020 erneut das beste Ergebnis erzielt. Während der Branchenprimus bei den Bilanzkennzahlen glänzte, musste er bei den Bruttobeiträgen allerdings herbe Verluste verbuchen. Insgesamt gelang es den Lebensversicherern, die Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr trotz heftigen Gegenwinds stabil zu halten. Dazu trug vor allem das Einmalbeitragsgeschäft bei. In den Neugeschäftszahlen machte sich die Corona-Krise aber dann doch bemerkbar.
Archiv ‘Einmalbeitragsgeschäft’
Versicherungskammer mit deutlichem Beitragsplus
Die Versicherungskammer Bayern hat das vergangene Jahr mit einem deutlichen Beitragsplus von 7,5 Prozent auf mehr als 9 Mrd. Euro abgeschlossen. Neben dem Wachstum in der Schaden- und Unfallsparte sowie der Krankenversicherung lag das auch am deutlich ausgebauten Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung. Auch beim Vorsteuergewinn konnte der Münchener Sparkassenversicherer deutlich zulegen.
Provinzial Rheinland: Gute Zahlen vor der Fusion
Die Provinzial Rheinland fühlt sich nach dem Geschäftsjahr 2019 gut auf die anstehende Fusion mit der Provinzial Nordwest aus Münster vorbereitet. Im Schaden- und Unfallgeschäft profitierte das Unternehmen von einer deutlich verbesserten Schaden- und Kostenquote. In der Lebensversicherung konnte das ausgebaute Einmalbeitragsgeschäft das rückläufige Geschäft gegen laufenden Beitrag ausgleichen. Bei der Solvenzquote verzeichnete die Gesellschaft allerdings eine Halbierung gegenüber dem Vorjahr.
Lebensversicherung lässt Allianz-Umsatz sprudeln
Die Allianz Deutschland hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Beitragsplus von 15,2 Prozent auf 42 Mrd. Euro verzeichnet. Vor allem die Lebensversicherung legte stark zu. Welchen Anteil das Einmalbeitragsgeschäft am satten Beitragsanstieg von 23,2 Prozent auf 27,7 Mrd. Euro hatte, sagt das Unternehmen allerdings nicht. In der Kfz-Versicherung hat die Allianz 221.000 Fahrzeuge hinzugewonnen, davon stammt fast die Hälfte von der ADAC Autoversicherung. Bei der IT der Münchener soll in den kommenden Monaten einiges passieren, verspricht Vorstandschef Klaus-Peter Röhler.
SV: Keine Aufregung durch Provinzial-Fusion
Der Durchbruch bei den Verhandlungen über die Fusion der rheinischen und der westfälischen Provinzial verursacht keine Aufregung bei der SV Sparkassenversicherung, einem der großen öffentlichen Versicherer in Deutschland. Die Nachricht löse bei ihm keinen Handlungsbedarf aus und dürfte auch nicht zu einer allgemeinen Fusionswelle bei den Versicherern im Sparkassenlager führen, sagte Vorstandschef Andreas Jahn im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. Mit dem vergangenen Geschäftsjahr der SV zeigt sich Jahn zufrieden. Das Stuttgarter Unternehmen hatte sich bereits Ende Januar vorläufig zu den Beitragseinnahmen und Schäden geäußert, jetzt folgten Angaben zum Gewinn, zur Schaden- und Kostenquote sowie zur Zinszusatzreserve.
Axa Deutschland will digitale Ernte einbringen
Die Axa Deutschland will 2020 bei wichtigen digitalen Entwicklungen entscheidend vorankommen. So soll im April das Gemeinschaftsprojekt mit der Bank ING online gehen. Außerdem werde es „noch die eine oder andere Überraschung“ bei neuen Partnerschaften geben, sagte Deutschlandchef Alexander Vollert dem Versicherungsmonitor. Mit 2019 ist er sehr zufrieden – auch wenn die Axa schlechter wächst als der Markt. Denn dafür sorgt laut Vollert vor allem das Einmalgeschäft in der Lebensversicherung, das der Konzern kaum betreibt.
R+V will 20 Mrd. Euro Prämie bis 2022
Die genossenschaftliche R+V Versicherung will in den kommenden Jahren mindestens doppelt so stark wachsen wie der deutsche Versicherungsmarkt. Vorstandschef Norbert Rollinger hält es für realistisch, das Beitragsvolumen damit von derzeit knapp 17 Mrd. Euro bis 2022 auf 20 Mrd. Euro auszubauen. Im vergangenen Jahr ist das Wiesbadener Unternehmen vorläufigen Zahlen zufolge in allen Sparten gewachsen. Der nach eigenen Angaben drittgrößte deutsche Kfz-Versicherer hinter HUK-Coburg und Allianz hat in der Wechselsaison Ende 2018 unterm Strich mehr als 150.000 versicherte Fahrzeuge hinzugewonnen und seinen Bestand damit auf 4,5 Millionen ausgebaut.
Swiss Life Deutschland mit starkem Ergebnis
Die deutsche Tochter des Schweizer Versicherer Swiss Life hat 2015 mit einem ordentlichen Plus abgeschlossen. Wie die Konzernmutter hat der Versicherer trotz gesunkener Prämieneinnahmen unterm Strich mehr verdient. Entsprechend stark entwickelte sich auch das Geschäft der Vermittler. Die Erträge aus Provisionen und Gebühren stiegen um satte 159 Prozent auf 37 Mio. Euro. Grund für das gute Ergebnis sind laut Swiss Life gesunkene Kosten, eine effizientere Beratung und ein verbesserter Produktmix.
Generali hat Nase voll vom Einmalbeitragsgeschäft
Nachdem Generali das Geschäft gegen Einmalbeiträge bereits stark reduziert hat, tritt der Versicherer nun vollends auf die Bremse. Die Generali Versicherungen wollen ab dem 8. Mai alle klassischen Einmalbeitragstarife für das Neugeschäft schließen. Hintergrund ist die anhaltende Niedrigzinsphase. Die Generali Deutschland-Tochter Cosmos Direkt will dagegen das Geschäft in Maßen weiterbetreiben.








