Archiv ‘Herbert Frommes Kolumne’

Herbert Fromme

Solvabilität: Vergleiche sind zulässig

 Herbert Frommes Kolumne  Im Mai 2017 müssen die Versicherer ihre Kapitalquoten unter Solvency II offenlegen. Schon heute warnen der GDV und die BaFin davor, mittels dieser Zahlen Gesellschaften vergleichen zu wollen. Dafür sei die Basis zu verschieden. Diese Warnung ist völlig unrealistisch. Natürlich werden Presse, Verbraucherschützer und vor allem die Versicherer mit guten Solvabilitätsquoten die Werte öffentlich vergleichen und bewerten. Denn genau für diese Bewertung sind die Zahlen da.

Herbert Fromme

Politikwechsel bringt Zinswende

 Herbert Frommes Kolumne  Wird Donald Trump wirtschaftliche Erfolge vorweisen können? Wahrscheinlich schon, jedenfalls in den ersten Jahren. Denn Trump wird mit Hunderten von Milliarden an öffentlichen Geldern den Ausbau der Infrastruktur ankurbeln. Dafür wird er natürlich Schulden machen, die Märkte setzen bereits auf rasch steigende Zinsen in den USA. Das heißt noch lange nicht, dass auch in Europa die Zinswende bevorsteht. Der Wahlerfolg des Populisten birgt verschiedene Lektionen für unseren Kontinent. Eine ist, dass die restriktive Ausgabenpolitik, die vor allem Finanzminister Wolfgang Schäuble vertritt, Wasser auf die Mühlen der Populisten ist.

Herbert Fromme

Hochnervös wegen der Deutschen Bank

 Herbert Frommes Kolumne  Der Aktienkurs unter 10 Euro, Hedgefonds, die auf einen weiteren Verfall wetten, Milliardenforderungen von US-Behörden und Gerüchte über Pläne für die mögliche Staatshilfe – die Führung der Deutschen Bank ist nicht zu beneiden. Dabei steht das Geldhaus bei der Liquidität und den Preisen für seine Anleihen nicht unbedingt schlecht da. Dennoch ziehen manche Kommentatoren Vergleiche mit dem Kollaps von Lehman Brothers und der danach explodierenden Finanzkrise. Für die Versicherungswirtschaft sind das keine guten Nachrichten.

Herbert Fromme

Schutzgeld ist nicht nachhaltig

 Herbert Frommes Kolumne  Die börsennotierten Versicherer und Rückversicherer haben inzwischen ihre Zahlen für die ersten sechs Monate des Jahres 2016 vorgelegt. Ob Munich Re, Zurich oder Talanx – bei der Mehrzahl der Gesellschaften fielen die Halbjahresergebnisse besser aus, als von Analysten und anderen Marktbeobachtern erwartet. Doch ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass die durch das Zinstief generierten Bewertungsreserven und die Auflösung von Schadenreserven eine sehr große Rolle spielten. Die Versicherungschefs wollen mit möglichst guten Zahlen Anleger gewogen halten, die Versicherungsaktien fallen seit Monaten. Nachhaltig sind solche Ergebnisse nicht.

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Die Zukunft ist vor allem eins: einfach

 Herbert Frommes Kolumne  Selbst bei einem äußerst effizient und freundlich arbeitenden Versicherer ist eine Schadenmeldung für einen nur wenig komplexen Schaden immer noch ein kleines Drama, das vor allem viel Zeit kostet. Für Abhilfe könnten Entwicklungen der großen Versicherer sorgen. Wenn sie halten, was ein Blick auf erste Prototypen zum Beispiel bei der Allianz verspricht, bringen sie wirklich eine Wende in der Schadenbearbeitung – jedenfalls aus Sicht des Kunden.

Herbert Fromme

Morbus Ratlosigkeit

 Herbert Frommes Kolumne  Talanx-Finanzchef Immo Querner beklagt den „Morbus Draghi“, unter dem die Versicherungsbranche leidet. Mario Draghi steckt in der Sackgasse, sagt GDV-Präsident Alexander Erdland. Munich Re-Chef Nikolaus von Bomhard zeigt sich „fassungslos und entsetzt“. Die heftige EZB-Schelte zeigt in Wirklichkeit die Ratlosigkeit der Branche. Ihr Geschäftsmodell der Zinsarbitrage in der klassischen Lebensversicherung ist gescheitert, echte Alternativen fehlen. Die hohen Gewinne der meisten Konzerne machen die Kritik auch nicht gerade glaubwürdiger. Grundsätzlich gilt: Wer so um sich schlägt, riskiert, als Gesprächspartner nicht mehr ernst genommen zu werden.

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