Archiv ‘soziale Inflation’

Peak Re: Wir können den Bedarf nicht negieren

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Frequenzdeckungen, mit denen sich Erstversicherer vor kleineren, häufig auftretenden Naturkatastrophenschäden schützen, sind bei Rückversicherern unbeliebt geworden. Der Bedarf ist aber nach wie vor da, glaubt Karlheinz Render, der beim asiatischen Rückversicherer Peak Re für den deutschen Markt zuständig ist. Das Unternehmen bietet die Deckungen grundsätzlich noch an. „Es ist alles eine Frage der Konstruktion“, sagt Render. Er erwartet eine geordnete Erneuerung, Sorgen bereitet ihm allerdings die Kfz-Sparte.

Swiss Re: Wachstum durch Kernenergie

Der Rückversicherer Swiss Re sieht Wachstumschancen bei der Versicherung von Energieprojekten. Dabei geht es aber nicht nur um erneuerbare Energien wie Windräder und Solarparks, sondern auch um Risiken aus Atomenergie. Die Nuklearkapazitäten steigen, auch durch den Energiehunger von Datenzentren. Obwohl in vielen Ländern der Staat für Großschäden durch Kernenergie haftet, sieht Swiss-Re-Experte Jimmy Keime auch Betätigungsfelder für die private Versicherungsbranche.

Swiss Re: Soziale Inflation auch in Europa

Der Rückversicherer Swiss Re unterstützt die Forderung des Konkurrenten Munich Re an die Branche, die Verbreitung von Cyberversicherungen bei bisher unversicherten Segmenten voranzutreiben. Vor allem viele kleine und mittelgroße Unternehmen seien noch nicht versichert, betonte Underwriting-Chef Gianfranco Lot. Der aktuelle Preisverfall im Markt beunruhigt den Rückversicherer nicht. Stattdessen macht er sich Sorgen, dass sich der Trend der sozialen Inflation nach den USA auch in Europa zeigen könnte.

A.M. Best senkt Ausblick für Londoner Markt

Die Ratingagentur A.M. Best hat ihren Ausblick für den Londoner Versicherungsmarkt von „positiv“ auf „stabil“ revidiert. Grund dafür sei das Zusammenspiel mehrerer Faktoren, erklärt die Agentur in einem aktuellen Bericht. Sie prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr überdurchschnittlich hohe Schäden aus Naturkatastrophen. Auch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle und das Problem der sozialen Inflation seien nicht zu unterschätzen.

Delta Air Lines-Bruchlandung könnte Allianz treffen

Am Montag hatte sich ein Flugzeug von Delta Air Lines bei der Landung auf dem Toronto Pearson Airport überschlagen und war mit abgebrochener Tragfläche auf dem Rücken zum Liegen gekommen. Alle 80 Flugzeuginsassen überlebten das Unglück, allerdings wurden mindestens 21 Menschen verletzt. Der entstandene Schaden könnte auch die Allianz treffen. Laut Medienberichten führt der Versicherer die Allgefahrendeckung der Fluglinie an.

Explodierende Kosten in der Luftfahrt

Luftfahrtversicherer stehen derzeit vor einer Reihe von Herausforderungen. Grund dafür sind die stark gestiegenen Rohstoffpreise sowie hohe Kosten für Reparaturen und Ersatzteile, wie aus einem aktuellen Bericht des Spezialmaklers Gallagher Specialty hervorgeht. Der zunehmende Mangel an Fachkräften, insbesondere im Bereich der Triebwerkswartung, verschärfe die Situation zusätzlich.

Zurich: Sorge vor sozialer Inflation in Europa

Die soziale Inflation durch immer höhere Schadenersatzurteile ist vor allem in den USA ein Problem. Das muss aber nicht so bleiben, erwarten Industrieversicherungsexperten der  Zurich. So werden Prozessfinanzierer, die zu den Treibern der Entwicklung zählen, vermehrt auch in Europa aktiv, hieß es in einem Pressegespräch. Das seien besorgniserregende Signale, sagte Penny Seach, Chefin des Konzern-Underwritings bei Zurich.

Allianz: Trend bei US-Haftpflicht nicht tragbar

Die immer höheren Schadenersatzzahlungen, die vor US-Gerichten erstritten werden, stellen Versicherer und Rückversicherer zunehmend vor Probleme. Der Industrieversicherer Allianz Commercial hat die Entwicklung in einem aktuellen Bericht analysiert und fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Versicherten und Versicherern, sowie eine härtere Haltung bei Vergleichen, um die steigenden Kosten einzudämmen. Der Bericht zeigt, dass die Produkthaftpflicht in den vergangenen fünf Jahren für die teuersten Schäden gesorgt hat.

Swiss Re: Schluss mit Nachreservierungen

Die Swiss Re sieht keinen Bedarf für weitere Nachreservierungen im US-Haftpflichtgeschäft in der Schaden- und Unfallrückversicherung (P&C Re). Die soziale Inflation sei in den USA nicht so hoch ausgefallen, wie das Unternehmen anfangs befürchtet hatte, erläuterte Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Zahlen für die ersten neun Monate. Der Rückversicherer musste für das US-Haftpflichtgeschäft kürzlich Nachreservierungen von 2,4 Mrd. Dollar vornehmen und hat daraufhin sein Gewinnziel für das Gesamtjahr nach unten korrigiert.

Liberty: „Das ist ein riesiges Risiko für Versicherer“

 Exklusiv  Steigende Schadenersatzforderungen stellen die in den USA tätigen Haftpflichtversicherer vor große Herausforderungen. Aus Sicht von Michael Harth, Hauptbevollmächtigter des Industrie- und Rückversicherers Liberty Specialty Markets (LSM) in Deutschland, gibt es im Markt immer noch Wettbewerber, die diese Situation unterschätzen – und gegebenenfalls nachreservieren müssen. LSM will in Europa kräftig zulegen und den Bruttoumsatz bis 2030 mehr als verdoppeln. Dabei helfen sollen künstliche Intelligenz und multinationale Programme, erklärt Harth im Interview.

Munich Re: Wunsch nach Kontinuität

 Exklusiv  Der Rückversicherer Munich Re glaubt nicht, dass sich in der Erneuerungsrunde zum Jahreswechsel viel an den Rückversicherungsprogrammen und -panels verändern wird. Nach turbulenten Zeiten hätten die Kunden einen starken Wunsch nach Kontinuität, berichtet Vorstand Thomas Blunck im Interview mit dem Versicherungsmonitor – auch wenn einige gern wieder mehr Frequenzschäden rückversichern wollen. Außerdem spricht er über die Gefahren des US-Haftpflichtgeschäfts, die Risiken der künstlichen Intelligenz und die Chancen der Digitalisierung. 

Investoren-Erwartungen sind entscheidend

Auch wenn Erstversicherer und Makler bei den Preisen und Bedingungen Druck machen, werden die Rückversicherer diszipliniert bleiben, erwartet Hannover Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz. Maßgeblich seien die Renditeerwartungen der Investoren, betonte er. Werden diese nicht erfüllt, wirke sich das negativ auf die verfügbare Kapazität aus. Henchoz erwartet, dass erst in drei bis vier Jahren wieder nennenswerte Mengen frischen Kapitals in den Markt fließen werden.

Soziale Inflation führt zu Kapazitätsengpässen

Der Trend zu immer höheren Schadenersatzurteilen vor Gericht treibt die US-Haftpflichtschäden immer weiter in die Höhe. Unternehmenskunden müssen in der Folge nicht nur mehr für ihre Haftpflichtversicherungen zahlen, sondern leiden auch unter schrumpfenden Kapazitäten, zeigt eine Studie des Rückversicherers Swiss Re. Die sogenannte soziale Inflation ist vor allem in den USA ein Problem, aber auch in Großbritannien, Australien, und Kanada und einigen europäischen Ländern auf dem Vormarsch, berichten die Swiss Re-Experten Jérôme Jean Haegeli (links) und Gianfranco Lot beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo.

Soziale Inflation: Was Zurich dagegen unternimmt

 The Long View – Der Hintergrund  Um die Wettbewerbsfähigkeit des Haftpflicht-Marktes aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, die sogenannte soziale Inflation in den Griff zu bekommen. Insbesondere in den USA treiben eine hohe Anzahl von Gerichtsprozessen und teils sehr hohe Schadenersatzsummen die Schadenkosten stark in die Höhe.  Als weltweit tätiger Industrieversicherer hat die Zurich in den USA eine Brancheninitiative gestartet, um die Entwicklung in den Griff zu bekommen und das US-Exposure versicherbar zu halten.

Steinmann: An uns soll es nicht liegen

 Exklusiv  Die Swiss Re rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Naturkatastrophendeckungen bei ihren Kunden in Deutschland und Europa. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor gibt sich Thorsten Steinmann, Head Property & Casualty Reinsurance Northern, Central & Eastern Europe, optimistisch, dafür auch genügend Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können. Die Swiss Re habe Appetit auf Naturkatastrophenrisiken – wenn der Preis stimmt. Zudem spricht Steinmann über das Haftpflichtgeschäft, politische Risiken und vermehrte Feuerschäden in Deutschland.

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