In ihrem gemeinsamen Modell der betrieblichen Altersversorgung sehen die Versicherungsgruppe Volksfürsorge und der Landesbetrieb Krankenhäuser Hamburg (LBK) ein Vorbild für den Rest der Republik. Noch bevor die Rentenreform auch in der betrieblichen Altersversorgung Privatvorsorge und kapitalgedeckte Elemente zur Pflicht macht, hat der LBK schon zum 1. Januar dieses Jahres seine betriebliche Altersversorgung auf ein kapitalgedecktes System umgestellt. Die Rentenzahlungen kommen jetzt von der Volksfürsorge. Für den bestehenden Mitarbeiter-und Rentnerstamm übernimmt sie über eine Rückversicherung die Ansprüche, neue Mitarbeiter deckt sie über eine Direktversicherung des LBK ab.
Der LBK mit seinen acht Kliniken musste allein im Jahr 2000 für diesen Bereich 140 Mio. DM ausgeben – nach eigenen Angaben 90 Mio DM mehr als eine vergleichbare Einrichtung. Als die Stadt Hamburg den LBK 1995 zueiner Anstalt öffentlichen Rechts machte, gab sie ihm die Ansprüche auf Betriebsrenten mit auf den Weg, ohne Rücklagen dafür gebildet zu haben. Der LBK hat 9000 leistungsberechtigte Rentner.
Für die Volksfürsorge ist es der größte Auftrag ihrer Geschichte, der 2001 Beitragszahlungen von 136 Mio. DM bringt. Bis 2010 werden die Zahlungen kontinuierlich bis auf 63 Mio. DM abgebaut. „Das genügt für die Rentenzahlungen an die rund 13 000 Beschäftigten des LBK nach dem heute gegebenen Besitzstand“, sagte Volksfürsorge-Chef Joachim Lemppenau.
Nach Angaben von LBK-Vorstandssprecher Heinz Lohmann haben sich 30 Prozent der Mitarbeiter zusätzlich für einen Beitrag zur Altersvorsorge durch Gehaltsumwandlung entschieden. 4500 Mitarbeiter investieren demnach 10Mio.DM für eine Gesamtversicherungssumme von 200 Mio. DM. Lohmann sieht in der Kooperation mit der Volksfürsorge ein Modell für weitere Public-Private-Partnerships, die der LBK braucht, um seine Kapitalausstattung zu verbessern und die im Gesundheitswesen notwendigen Innovationen finanzieren zu können.
Quelle: Financial Times Deutschland
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