Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die Ärzte haben ein eigenes Konzept für Einsparmöglichkeiten bei Arzneimitteln entwickelt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) plädiert für Festzuschüsse der Krankenkassen. Bei Mitteln, für die es zum Original auch kostengünstigere Nachahmerpräparate gibt, sollen die Kassen einen festen DM-Betrag erstatten, die gegenwärtigen Zuzahlungen fallen weg. Möchte der Patient ein Mittel, das teurer ist, muss er die Differenz selbst bezahlen.
„Dieses Modell ist besser als das vom Bundesgesundheitsministerium beabsichtigte aut-idem“, sagte der stellvertretende KBV-Vorsitzende Leonhard Hansen. Nach der aut-idem-Regelung verschreibt der Arzt lediglich den Wirkstoff, der Apotheker sucht dann ein Präparat aus dem unteren Preisdrittel aus.
Das Festzuschuss-Modell dagegen würde den Patienten eine Wahlfreiheit geben, glaubt Hansen. Sie könnten selbst entscheiden, ob sie ein preisgünstiges Medikament wollen oder ein teureres. „Außerdem hat der Patient immer Zugriff auf dasselbe Präparat, Verunsicherungen durch einen Wechsel werden vermieden.“ Bei aut-idem trifft der Apotheker die Entscheidung über das Mittel. Nach den Zahlen des wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen könnte diese Regelung 1,6 Mrd. DM einsparen, sagte Hansen. „Das ist deutlich mehr als die vom Gesundheitsministerium veranschlagten 400 bis 450 Mio. DM bei aut-idem.“
Quelle: Financial Times Deutschland
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