Von Herbert Fromme, Köln Die im MDax gelistete Vertriebsorganisation Tecis in Hamburg enttäuschte Anleger mit schwachen Zahlen für das erste Quartal. Dennoch erneuerte der Vorstand seine Hoffnung auf einen zweistelligen Zuwachs bei Jahresumsatz und – gewinn. Er geht von einer Verbesserung der Börsensituation und einem Ansturm auf Riester-Produkte gegen Ende des Jahres aus.
In den ersten drei Monaten 2002 lag der Provisionsumsatz mit 16,6 Mio. Euro unter den 16,8 Mio. Euro des entsprechenden Vorjahresquartals. Das Provisionsergebnis – Provisionseinnahmen minus Zahlungen an die eigenen Vertreter – fiel ebenfalls leicht von 7,5 Mio. Euro auf 7,3 Mio. Euro.
Der Konzernüberschuss verringerte sich drastisch von 1,3 Mio. Euro auf 0,5 Mio. Euro. Der Rückgang sei erwartet worden, hieß es bei Tecis, denn im Vorjahr waren einmalige Erträge in Höhe von 0,3 Mio. Euro im Ertrag enthalten. Aber selbst unter Herausrechnung dieses Werts ging der Wert um die Hälfte zurück. Die für künftige höhere Umsätze ausgelegten Personalkapazitäten belasteten das Ergebnis, so der Vorstand.
Unter den Prämissen Börsenanstieg und Riester-Zuwachs sagt das Tecis-Management für das volle Jahr einen Umsatz von 85 bis 90 Mio. Euro voraus, das wären 26 bis 34 Prozent mehr, während der Überschuss zwischen 5,6 Mio. und 6,3 Mio. Euro liegen soll, ein Plus von 10 bis 24 Prozent.
Riester war bislang kein Erfolg für Tecis. „Wir waren sehr zurückhaltend, weil bisher nicht die richtigen Produkte für uns auf dem Markt waren“, sagte ein Sprecher. Von den auf Riester umgemodelten normalen Kapital-Lebensversicherungen halte Tecis nichts. Jetzt soll ein Riester-Produkt des Fondsanbieters DWS breit vermarktet werden. Daneben wird nur eine fondsgebundene Riester-Police der Nürnberger angeboten.
„Erfreulich“ sei die Entwicklung bei der betrieblichen Altersvorsorge, dort gebe es mit 90 Unternehmen Verhandlungen. Abgeschlossen hat Tecis bisher allerdings nur einen Vertrag. „Das war 2001 mit einem Großbetrieb. Wir haben daraus sehr viel gelernt“, sagte der Sprecher.
Quelle: Financial Times Deutschland
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