US-Rückversicherer General Re fährt herben Verlust ein

Von Herbert Fromme, Köln Der Terrorüberfall auf das World Trade Center (WTC), alte Lasten aus den Jahren vor 2000 und schlechte Kapitalerträge waren die Hauptursachen für den Rekordverlust, den der Rückversicherer General Re seinem Hauptaktionär Warren Buffett für 2001 ablieferte. Der drittgrößte Rückversicherer der Welt erlitt einen Verlust nach Steuern von 1,435 Mrd. $, nach einem Gewinn von 417 Mio. $ im Vorjahr.

Im Ergebnis vor Steuern war die Verschlechterung noch dramatischer: Statt eines Gewinns von 630 Mio. $ meldete die General Re ein Minus von 2,229 Mrd. $, ein negativer Swing von knapp 2,9 Mrd. $.

Für 2002 erwartet Buffett für seinen Rückversicherungskonzern eine deutliche Ergebnisverbesserung. Die Zahlen des ersten Quartals bestätigten die wohltuende Wirkung höherer Preise und schärferer Versicherungsbedingungen, die von der Branche zum 1. Januar 2002 durchgesetzt werden konnten.

Zur General Re gehört in Deutschland die Kölnische Rück. Die beiden Gruppen treten zusammen als General Cologne Re im Markt auf. In der vergangenen Woche hatte die Kölnische Rück einen Verlust von 30 Mio. Euro nach Steuern gemeldet. Die Zahlen der Kölner Gesellschaft sind in denen der US-Obergesellschaft General Re enthalten.

Die Verschlechterung des Jahres 2001 stammt zum großen Teil aus dem Anschlag auf das WTC. Dafür muss die General Re insgesamt 2,1 Mrd. $ brutto zahlen, also vor der Erstattung durch andere Rückversicherer. Nach Erstattung betrug der Nettoschaden noch 1,87 Mrd. $. Völlig unabhängig von diesem Ereignis musste die General Re ihre Reserven für Schäden aus früheren Jahren um 800 Mio. $ aufstocken. Vor allem für Haftpflichtschäden – darunter Asbest und Arzthaftung – hatte der Konzern zu niedrige Rückstellungen gebildet.

Negativ entwickelte sich 2001 auch das Kapitalergebnis. Die laufenden Kapitalerträge fielen von 1,424 Mrd. $ auf 1,380 Mrd. $, die realisierten Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und anderen Wertpapieren brachen von 349 Mio. $ auf 73 Mio. $ ein.

Buffett glaubt offenbar nicht daran, dass sich die Lage an den Aktienmärkten für die Rückversicherungstochter in nächster Zeit deutlich verbessert. Deshalb müsse der Gewinn aus dem eigentlichen Versicherungsgeschäft kommen, verlangt er von seinen Versicherungsmanagern.

Zitat:

„Warren Buffett setzt auf Versicherungs-gewinne statt auf Aktien“ – Ein Analyst.

Quelle: Financial Times Deutschland

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