Babcock Borsig verhandelt mit dem US-Rüstungskonzern Northrop Grumman über eine Kooperation mit seiner Noch-Tochter Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW). Allerdings will der Oberhausener Konzern seinen verbliebenen Anteil von 25 Prozent an HDW weder ganz noch teilweise an Northrop verkaufen, sagte ein Sprecher.
Im März hatte die US-Investmentgesellschaft One Equity Partners die Mehrheit an dem deutschen U-Boot-Bauer erworben. Babcock besitzt noch ein Viertel. Seitdem versucht Babcock-Aktionär Guy Wyser-Pratte den Verkauf zu torpedieren.
Gestern führte Babcock offenbar Gespräche mit Northrop Grumman. Der Konzern ist der weltweit größte Marineschiffbauer mit Schwerpunkt auf atomgetriebenen U-Booten. Neben Lockheed Martin und Boeing gehört er zu den drei größten Rüstungsunternehmen der USA. Im letzten Jahr entfielen vom Gesamtumsatz von 13,6 Mrd. $ fast 14 Prozent auf den Schiffbau. Northrop dürfte besonders an den Tarnkappen-Korvetten der Visby-Klasse interessiert sein, die von der HDW-Tochter Kockums in Schweden gebaut werden.
An dem von der deutschen Regierung verhängten Lieferverbot für Rüstungsgüter an Taiwan würde aber auch eine Kooperation mit Northrop nichts ändern, erklärte der Sprecher.
Er verwies darauf, dass Klaus Lederer, Vorstandsvorsitzender von HDW und Noch-Chef von Babcock, seit längerem eine „europäische Werftenallianz mit transatlantischer Komponente“ aufbauen wolle.
Was mit dem verbliebenen 25-Prozent-Anteil Babcocks an HDW geschehe, sei noch nicht entschieden. Das Oberhausener Unternehmen hat eine Put-Option mit One Equity Partners vereinbart, die noch bis August 2003 läuft. Allerdings kann es auch an Dritte veräußern.
Katrin Berkenkopf, Köln, und Gerhard Hegmann, München
Quelle: Financial Times Deutschland
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