Vorstand zufrieden trotz leicht sinkender Gewinne
Von Clemens Bomsdorf und Herbert Fromme, Köln Der Bremer Versicherungskonzern Securitas, der zur britischen Royal & Sun Aliance Insurance gehört, hat bei nahezu gleich bleibenden Prämieneinnahmen im Jahr 2001 etwas weniger verdient als im Vorjahr. Die Gruppe, die nach Brancheninformationen zum Verkauf steht, verbuchte Prämieneinnahmen von 280,8 Mio. Euro, verglichen mit 281,4 Mio. Euro in 2000. Vor Steuern verdiente das Unternehmen statt 13,7 Mio. Euro 12,7 Mio. Euro. Gleichzeitig fiel der Gewinn nach Steuern von 9,1 Mio. Euro um 27 Prozent auf 6,6 Mio. Euro.
Doch selbst diese reduzierten Gewinnwerte wurden nur mit Hilfe von Sonderfaktoren erreicht. Das Unternehmen löste eine anlagetechnische Maßnahme aus dem Jahr 1997 – eine so genannte Zwischenergebniseliminierung – auf, das brachte 1,2 Mio. Euro in die Kasse. Außerdem reduzierte die Securitas ihre Schadenrückstellungen deutlich, vor allem in der Haftpflichtversicherung. Auch das tat dem Ergebnis gut.
Den Verdacht, dass die Gruppe wegen des möglichen Verkaufs ihre Gewinne mit durchaus legitimen Bilanzmaßnahmen etwas höher dargestellt hat, wies Finanzvorstand Ludger Dorenkamp zurück. „Wir brauchen keine Braut schön zu machen, denn wir sind ein solides Unternehmen mit guten Ergebnissen. Wir sind schon schön“, sagte er. Außerdem sei die Securitas schon verheiratet, nämlich mit der Royal & Sun Aliance.
Rund 60 Prozent der Prämieneinnahmen der Gruppe kommen über Makler. Entsprechend hoch sind die Kosten: Bei der Konzernmutter Securitas Allgemeine, die als Schaden-und Unfallversicherer tätig ist, stiegen die Nettokosten 2001 um einen Prozentpunkt auf stolze 34,7 Prozent der Prämieneinnahmen. Marktführer Allianz Versicherung, der vor allem über Vertreter verkauft, kommt mit 28,1 Prozent aus.
Trotzdem ist der Vorstand mit dem Ergebnis der Securitas Allgemeine zufrieden. Denn das Unternehmen nahm mit 204,7 Mio. Euro 2,1 Prozent mehr Prämien ein als im Vorjahr. Erstmals seit 1998 sei damit wieder ein angemessenes Beitragswachstum erzielt worden, sagte ein Sprecher. Die selektive Zeichnungspolitik sei beibehalten worden. Die Schadenquote verbesserte sich auf Grund der positiven Entwicklung im Autogeschäft, aber auch wegen hoher technischer Gewinne in der Haftpflicht von 70,6 Prozent auf 64,9 Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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