Von Herbert Fromme, München Die angeschlagene Schweizerische Rentenanstalt/Swiss Life will ihr Deutschland-Geschäft verkaufen. Nach FTD-Informationen wurde die Niederlassung in München bereits mehreren Versicherern angeboten. Interesse sollen AMB Generali, der Bauspar-und Finanzkonzern BHW und Ergo haben.
Die BHW kooperiert mit der Swiss Life bereits auf dem Gebiet Bausparen. Die Ergo-Gruppe gehört zur Münchener Rück und hat mit der Victoria Leben in Düsseldorf und der Hamburg-Mannheimer zwei große Lebensversicherer. Gelingt die Übernahme, dürfte Letztere den Zuschlag erhalten. Auch ausländische Versicherer haben Interesse angemeldet, unter ihnen die britische Aviva, bisher CGNU. Der Verkauf soll bis September abgewickelt sein.
Swiss Life wollte den Verkauf nicht bestätigen. „Wir nehmen zurzeit eine Überprüfung unserer Strategie vor, die auch unsere Niederlassungen und Tochtergesellschaften umfasst“, sagte eine Swiss-Life-Sprecherin lediglich.
Angeblich verlangt die Swiss Life 500 Mio. Euro für ihre deutsche Tochter, die 2001 Prämieneinnahmen von 1,13 Mrd. Euro erzielt hatte. Experten halten dagegen 400 bis 450 Mio. Euro für realistischer.
Der Verkauf der Swiss Life Deutschland würde den Beginn der lange erwarteten Konsolidierung im fragmentierten deutschen Lebensversicherungsmarkt markieren. Dabei gibt es zwei Stoßrichtungen: Solide Gesellschaften wie Swiss Life Deutschland suchen starke Partner. Notleidende Gesellschaften, die wegen der schwachen Kapitalmärkte und fehlender Reserven Schwierigkeiten haben, die staatlich festgelegte Mindestverzinsung von 3,25 Prozent zu erwirtschaften, werden dagegen von der Branche aufgefangen.
Das Auffangmodell steht allerdings noch nicht fest. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft prüft drei Vorschläge: Entweder übernehmen andere Gesellschaften Kundenbestände über Konsortiallösungen oder sie stützen das Geschäft temporär als Rückversicherer. Die dritte Variante wäre eine neue Gesellschaft, die branchenweit die Bestände der problembeladenen Versicherer übernimmt.
Weiterer Bericht Seite 19.
Quelle: Financial Times Deutschland
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