Von Herbert Fromme, Köln Die Baloise-Versicherungsgruppe hat den ersten Verlust in ihrer Geschichte eingefahren. Für das erste Halbjahr musste das Baseler Unternehmen, das in Deutschland über die Tochter Deutscher Ring vertreten ist, ein Defizit von 45,1 Mio. Schweizer Franken melden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielte der Konzern einen Gewinn von 313 Mio. Franken. Die Aktie fiel 10,2 Prozent auf 69,05 Franken.
Vorstandschef Frank Schnewlin zog seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zurück. Ursprünglich wollte das Unternehmen um zehn Prozent zulegen. Die Annahme sei wegen des schlechten Verlaufs der Aktienmärkte nicht mehr haltbar, sagte Schnewlin. Die Prämieneinnahmen sollen um fünf Prozent wachsen.
Wegen der schlechten Verfassung der Aktienmärkte musste die Baloise Abschreibungen von 430 Mio. Franken auf Wertpapiere vornehmen. Dazu kommen ungünstige Währungseinflüsse in Höhe von 57 Mio. Franken sowie Umstrukturierungskosten. Für das zweite Halbjahr erwartet der Konzern weiteren Abschreibungsbedarf.
Zufrieden zeigte sich Schnewlin mit dem versicherungstechnischen Resultat. Im Schaden-und Unfallgeschäft erzielte die Baloise eine Schaden-und Kostenquote von 98,8 Prozent der Beitragseinnahmen, deutlich besser als die 102,9 Prozent des ersten Halbjahres 2001. Allerdings könnten Flutschäden, für die das Unternehmen 75 Mio. Franken brutto zahlen muss, und andere Naturereignisse die Quote im zweiten Halbjahr wieder in den roten Bereich oberhalb der 100 Prozent drücken.
Quelle: Financial Times Deutschland
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