Von Herbert Fromme, Köln Der US-Investor Christopher Flowers interessiert sich für die Gerling-Gruppe. Flowers führt auch eines der Bieterkonsortien für die Bankgesellschaft Berlin. Nach Informationen der FTD prüft Flowers derzeit ein Angebot für den Kölner Versicherungskonzern, der von seinen Aktionären Rolf Gerling (65,5 Prozent) und Deutsche Bank (34,5 Prozent) nach einer Krise Anfang des Jahres zum Verkauf gestellt wurde. Vorab veräußert Gerling gerade seinen Rückversicherer.
Flowers untersuche die Finanzsituation von Gerling, hieß es in Branchenkreisen. Gespräche mit der Deutschen Bank habe es schon gegeben. Flowers lehnte einen Kommentar ab. Ein Gerling-Sprecher sagte: „Erst wenn die Verhandlungen über die Gerling Globale Rück abgeschlossen sind, beginnt die Phase zwei, nämlich die Suche nach einem Mehrheitsaktionär für die Gerling Holding.“ Es gebe vielfältiges Interesse, bisher aber keine konkreten Angebote. Offenbar sind auch mehrere Bermuda-Gesellschaften zumindest vage interessiert.
Der 44-jährige Mathematiker Flowers war bis 1998 Investmentbanker bei Goldman Sachs. Seitdem arbeitet er mit der von ihm kontrollierten Enstar Group und wechselnden Konsortien. In der Regel will er Unternehmen umstrukturieren und wieder verkaufen. Im Versicherungsbereich ist Flowers in der Abwicklung von Vertragsbeständen (Runoff) tätig, die nötig wird, wenn Versicherer schließen oder verkauft werden.
Die Verhandlungen zwischen Gerling und der Pariser Scor-Gruppe um die Gerling Globale Rück werden wohl in den kommenden Wochen abgeschlossen. Scor will die Lebens-Rückversicherung sowie Geschäfte in Asien und Europa kaufen, nicht aber die Aktivitäten im Londoner Markt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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