Experiment mit Selbstbehalt

Erstmals wird mit der Techniker Krankenkasse (TK) eine gesetzliche Krankenkasse ab dem kommenden Jahr Tarife mit Selbstbehalt anbieten. Dabei tragen die Versicherten bis zu einer bestimmten Grenze die Kosten für eine Behandlung selbst und zahlen dafür geringere Beiträge.

Bislang gibt es Selbstbehalte nur in der privaten Krankenversicherung. Die TK arbeitet zurzeit noch an Einzelheiten des Tarifs, etwa der Höhe des Selbstbehalts und dem Ausmaß der Beitragssenkung. Er kann nur von freiwillig Versicherten in Anspruch genommen werden, die über der Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 3375 Euro im Monat verdienen. Wesentliches Ziel der Hamburger Kasse ist es, diese Gruppe von einem Wechsel in die Privatkassen abzuhalten. Bei der TK liegt der Anteil der freiwillig Versicherten mit 38 Prozent überdurchschnittlich hoch.

Wie die FTD erfuhr, hat der Verwaltungsrat der Kasse dem Projekt zugestimmt. Vor allem hat das Bundesversicherungsamt (BVA) bereits grünes Licht gegeben. Der Selbstbehalttarif wird als wissenschaftlich begleiteter Modellversuch laufen. So könne man feststellen, ob sich das Angebot betriebswirtschaftlich rechnet, sagte BVA-Abteilungsleiter Tullio Sartori. „Auch muss man prüfen, ob dadurch kein Beitragsschaden für die anderen Versicherten entsteht.“

Ilse Schlingensiepen .

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit