Münchener-Rück-Tochter reduziert um 1,8 Punkte
Von Herbert Fromme, Düsseldorf Die Victoria Lebensversicherung, die wachstumsstarke Tochter der Münchener Rück, muss die Gewinnbeteiligung im Jahr 2003 drastisch senken. Vorstandschef Michael Rosenberg kündigte an, dass sein Unternehmen den Kunden auf ihren Sparbeitrag künftig nur 5,0 Prozent bis 5,2 Prozent – je nach Produkt – gutschreibt. „Das ist die deutlichste Rücknahme der Nachkriegszeit“, sagte er. Bisher hatte die Gruppe 6,8 Prozent ausgewiesen und war damit auf gleicher Höhe mit Marktführer Allianz, der ebenfalls 6,8 Prozent gewährt.
Auch die Allianz hat eine Senkung angekündigt, will Einzelheiten aber erst im Dezember bekannt geben.
Rosenberg begründete die Reduzierung mit der Kapitalmarktbaisse. Die Zinsen auf festverzinsliche Anlagen seien seit Jahren zurückgegangen, die Aktienmärkte völlig kollabiert. Darauf reagiere das Unternehmen. „Wir erwarten auch für 2003 und 2004 keinen Dax-Stand wie Anfang 2000.“
Auch mit 5,0 bis 5,2 Prozent gewährt die Victoria ihren Kunden wohl mehr, als sie momentan im Markt erzielt. Der Nettozins auf die Kapitalanlagen betrage im laufenden Jahr 4,5 bis 5 Prozent, sagte Rosenberg. Wenn die durch verzögerte Abschreibungen gelegten „stillen Lasten“ eingerechnet werden, seien es unter vier Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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