Deutschland-Tochter will 2002 dennoch in der Gewinnzone bleiben “ Kostenabbau gelingt ohne Entlassungen
Von Herbert Fromme, Köln Angesichts des schwierigen Kapitalmarktumfeldes ist der französische Versicherungskonzern Axa zufrieden mit seiner Finanzkraft. „Wir haben unsere gute Kapitalbasis und Solvabilität erhalten“, sagte Claus-Michael Dill, Vorstandschef der Deutschland-Tochter Axa Konzern AG, gestern in Köln.
Trotz der Börsenkrise habe die Axa-Gruppe ihr Rating von „AA“ gehalten, während andere Unternehmen heruntergestuft wurden, sagte Dill.
Nicht so positiv sehen die Analysten der UBS Warburg die Lage des Konzerns. Sie stuften die Axa-Aktie gestern von „Reduzieren“ auf „Verkaufen“ herab und nannten als Kursziel 10,8 Euro. Die Aktie verlor in Paris 6,2 Prozent auf 15,04 Euro.
Für den deutschen Axa-Konzern erwartet Dill für 2002 einen leichten Rückgang bei den Bruttoprämieneinnahmen von einem Prozent auf 6,9 Mrd. Euro. Zwar legte die Axa in der Krankenversicherung um 22 Prozent und bei Leben um 14 Prozent zu. In der Schaden-und Unfallversicherung werden die Einnahmen aber um fünf Prozent sinken, teils wegen der Übertragung des Großgeschäfts an die Axa Global Risks in Paris.
Die Wachstumsschwäche will der Konzern durch bessere Nutzung des vorhandenen Kundenstamms und neue Vertriebsallianzen überwinden, etwa mit der Zürich-Gruppe in der betrieblichen Altersversorgung.
Zum Gewinn 2002 machte Dill keine genauen Angaben. Ein Wert „im schwarzen Bereich“ sei wahrscheinlich. Stolz ist die Axa auf ihr Kostensenkungsprogramm, das ohne Entlassungen auskommt. Der Konzern verbuchte im vergangenen Jahr Kosten von 998 Mio. Euro.
Die Kosten würden 2002 auf 930 Mio. Euro und 2003 auf 904 Mio. Euro sinken, sagte Dill. Dies wirke sich sehr positiv auf die Schaden-und Kostenquote aus, die von 118,4 Prozent im vergangenen auf 105,3 Prozent in diesem Jahr zurückgehen werde. Das Defizit aus dem eigentlichem Versicherungsgeschäft wurde damit auf 5,3 Prozent reduziert, davon entfallen drei Prozentpunkte auf Flut-und Sturmschäden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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