BKK-Chefs fordernAbschaffung der Verbände
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Zwölf Betriebskrankenkassen (BKK) mit 5,9 Millionen Versicherten plädieren für weitreichende Veränderungen der Strukturen im Gesundheitswesen. Sie fordern ein Ende der Zwangsmitgliedschaft in Verbänden und die Möglichkeit von Fusionen zwischen den Kassenarten.
Zurzeit schließen die Landesverbände der Krankenkassen – mit Ausnahme der AOKs – mit den so genannten Leistungserbringern Verträge ab. Die direkt Betroffenen hätten keine Einflussmöglichkeiten, kritisierte Thomas Bodmer, Chef der BKK Zollern-Alb. „Die einzelne Kasse hat die Kostenverantwortung. Dann muss sie auch in der Lage sein, die Verträge selbst auszuhandeln.“ Kassen sollten allein oder in Gruppen mit Ärzten und Kliniken direkt verhandeln. Die Einteilung in Kassenarten wie Orts-oder Ersatzkassen habe auch keinen Sinn mehr. Kassen müssten wie andere Unternehmen nach strategischen Gesichtspunkten zusammengehen dürfen, so Bodmer.
Auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt favorisiert übergreifende Fusionen und eine deutliche Reduzierung der heute 350 Kassen. Deren Spitzenverbände wollen dagegen am Bestehenden festhalten. Die Gesundheitspolitik solle sich lieber auf Maßnahmen zur Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit konzentrieren, erklärten sie am Freitag.
Quelle: Financial Times Deutschland
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