Trotz Umstrukturierung macht Wüba erneut hohen Verlust

Württembergische Versicherung setzt Sparkurs fort

Von Herbert Fromme, Köln Die Württembergische und Badische Versicherung (Wüba) in Heilbronn hat trotz Umstrukturierung ihr Ziel verfehlt, in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. Der Spezialversicherer für Industrie-und Transportgeschäft hat auch das Jahr 2002 mit einem hohen Verlust abgeschlossen, den der Mehrheitseigner Wüstenrot & Württembergische (W&W) wieder einmal decken muss.

Bei gerade einmal 223 Mio. Euro Prämieneinnahmen, etwas weniger als die 225 Mio. Euro des Vorjahres, erlitt die Wüba einen Nachsteuerverlust von 39 Mio. Euro. Trotz beachtlicher Sanierungsanstrengungen, die von McKinsey begleitet wurden, und entsprechenden Kostensenkungen lag das Defizit nur leicht unter den 41 Mio. Euro des Vorjahres. In beiden Jahren musste die W&W mit einem Zuschuss helfen. Vor allem die Flut und der Sturm „Jeanett“ zerstörten laut Wüba die Hoffnungen auf Besserung.

Mit verlustbringenden Engagements im Transport-und Luftfahrtbereich, den technischen Versicherungen sowie im Film-und Medienbereich war die Wüba in die Schwierigkeiten geraten. Vergeblich suchte die W&W einen Käufer für das Unternehmen. Als Konsequenz aus dem Scheitern der Verkaufsbemühungen beschloss sie ein weitreichendes Sanierungsprogramm. Nach dessen Abschluss soll das Unternehmen entweder verkauft, wie bisher allein weitergeführt oder in die größere Konzernschwester Württembergische Feuer integriert werden.

„Für 2003 haben wir fest die Reduzierung des Verlustes von 40 Mio. Euro auf 10 Mio. Euro angepeilt“, sagte ein W&W-Sprecher. Die Wüba selbst ist vorsichtiger und spricht von einer Ergebnisverbesserung um 20 Mio. Euro im laufenden Jahr. Das erste Quartal verlief offenbar ermutigend: Der Verlust ging von 6 Mio. Euro auf 3 Mio. Euro zurück.

Unter anderem sollen bis Ende 2004 insgesamt 190 Stellen abgebaut werden, dann bleiben 300 übrig. Die Wüba schließt ihre Niederlassung in Frankfurt im Juni. Die technischen Versicherungen werden auf die reine Elektronik-Standardversicherung reduziert, sehr riskante Spezial-Elektronik-Deckungen will sie nicht mehr anbieten. Bereits ausgestiegen ist die Wüba aus der Maschinen-und Medienversicherung.

Quelle: Financial Times Deutschland

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