SV Hessen-Nassau-Thüringen will drastisch Kosten senken
Von Herbert Fromme, Frankfurt Mit viel Selbstvertrauen, das auf den vergleichsweise guten Zahlen für das Jahr 2002 beruht, führt die Sparkassenversicherung (SV) Hessen-Nassau-Thüringen die Fusionsverhandlungen mit der benachbarten SV Baden-Württemberg.
Die Eigner der beiden Versicherer sind die Sparkassenorganisationen. Sie wollen offenbar rasch den Zusammenschluss, der ein Schwergewicht unter den öffentlichen Gesellschaften schaffen würde. „Das in Auftrag gegebene Bewertungsgutachten der KPMG wird innerhalb der nächsten vier Wochen fertig“, sagte SV-Chef Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl. Er machte kein Hehl daraus, dass auch seine Gesellschaft für ein baldiges Zusammengehen ist.
Die Gruppe hat 2002 vergleichsweise gut gewirtschaftet. Zwar kostete die Aktienkrise 78 Mio. Euro an Abschreibungen, aber die SV hat keine stillen Lasten. Die Aktienquote lag Ende 2002 bei gerade 2,3 Prozent. Im Schaden-und Unfallgeschäft schlugen sich allerdings Frost, Sturm und Hochwasser nieder – die Schadenbelastung stieg um 24 Prozent auf 333 Mio. Euro. Das Unternehmen schloss 2002 mit 11 Mio. Euro Verlust, nach 19 Mio. Euro Gewinn im Vorjahr.
Die Achillesferse der SV sind ihre hohen Kosten. Mit einer Kostenquote von 32,2 Prozent der Beiträge im Schaden-und Unfallgeschäft liegt die SV deutlich über dem Markt, wo 25 bis 26 Prozent üblich sind. Wolff will bis 2005 herunter auf 28 Prozent. Die Verteilung auf die drei Standorte Wiesbaden, Erfurt und Kassel sei nicht automatisch ein Kostennachteil, sagte er. Sie sollen nach der Fusion mit Stuttgart erhalten bleiben.
Quelle: Financial Times Deutschland
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