Standard Life drängt in den Markt für betriebliche Altersversorgung

Britischer Lebensversicherer hält am Maklervertrieb fest

Von Ilse Schlingensiepen, Edinburgh Der britische Lebensversicherer Standard Life will in Deutschland noch in diesem Jahr in die betriebliche Altersversorgung einsteigen. Das Unternehmen werde eine Gruppendirektversicherung anbieten, kündigte Bertram Valentin an, General Manager der Standard Life Versicherung in Frankfurt. „Die betriebliche Altersversorgung ist für uns ein strategischer Zukunftsmarkt“, sagte er vor Journalisten in Edinburgh.

Standard Life ist der zweitgrößte britische Lebensversicherer und der größte Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit in Europa. Das Unternehmen verkauft vorwiegend über Makler. In Deutschland ist es seit 1996 mit einer Niederlassung vertreten, für die die britischen Aufsichts-und Kapitalanlagevorschriften gelten. Standard Life legt vor allem in Aktien an, deren Anteil an den Kapitalanlagen von mehr als 70 Prozent Ende 1999 auf jetzt 59 Prozent gesunken ist. Trotz Aktienmarktkrise hält Standard Life an der grundsätzlichen Strategie fest.

Die Produkte zielten auf Kunden mit größerer Risikobereitschaft und Interesse an höheren Renditen als bei der klassischen Kapitallebensversicherung, sagte Valentin. „Auch für viele Unternehmen kann ein höherer Aktienanteil interessant sein.“

Die Direktversicherung sei bei der betrieblichen Altersversorgung für Standard Life der attraktivste Weg, andere würden aber auch geprüft. „Das Produkt ist einfach, und wir können unsere gute Stellung im Maklermarkt nutzen“, sagte Valentin. Der Vertrieb über Makler habe wegen großer Beratungsintensität gute Chancen. „Im Mittelstand ist jede Menge Potenzial für uns.“

In Deutschland habe Standard Life inzwischen die Gewinnschwelle erreicht, sagte Valentin. Für 2003 erwartet er ein Wachstum von 25 Prozent auf die Bruttobeiträge von 340 Mio. Euro im vergangenen Jahr.

Standard Life sei mit dem Geschäftsverlauf in Deutschland zufrieden, sagte Iain Lumsden, Vorstandschef der Standard Life in Edinburgh. 2004 soll in Frankreich nach demselben Modell das Geschäft aufgenommen werden. Standard Life setze auf organisches Wachstum. „Die Übernahme einer Gesellschaft bringt uns keine Vorteile, da es nur wenige gibt, die nach denselben Prinzipien arbeiten wie wir.“

Zitat:

„Im Mittelstand gibt es jede Menge Potenzial für uns“ – Bertram Valentin, Standard Life.

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit