Markus Rohrbasser steigt in den Vorstand auf
Von Herbert Fromme, Köln Mit zwei ausgewiesenen Fachleuten verstärkt der Gerling-Konzern die Führung der Schaden- und Unfalltochter Gerling-Konzern Allgemeine (GKA). Nach Informationen der FTD wird der Jurist und Finanzexperte Ulrich Wollschläger, der bereits im Gerling-Konzern tätig ist, Finanzchef der GKA. Außerdem soll der ausgewiesene Fachmann für Risikoanalyse Markus Rohrbasser in den Vorstand des zweitgrößten deutschen Industrieversicherers berufen werden. Gerling lehnte jeden Kommentar ab.
Bis 1997 war Rohrbasser Finanzchef der Zurich Financial Services (ZFS). Damals stolperte er über einen angeblichen Verstoß gegen die Insiderregeln – ein Vorwurf, von dem er 2000 freigesprochen wurde. Rohrbasser entwickelte danach mit Unterstützung der ZFS in seiner US-Firma DFA Capital Management eine Software, die Versicherern einen besseren und detaillierten Überblick über die Profitabilität ihrer Geschäftsbereiche ermöglicht. Die ersten Kunden waren ZFS-Töchter.
Seit mehreren Monaten ist Rohrbasser bei Gerling auf Holding-Ebene tätig, um diesen Ansatz im Konzern einzuführen. Jetzt wird er als Vorstand der wichtigsten operativen Einheit im Schaden- und Unfallbereich auch direkte Verantwortung für Teile des Versicherungsgeschäfts übernehmen.
Gerling verzeichnete im Industriegeschäft 2003 eines der besten operativen Ergebnisse seit Jahren. Allerdings wirkt die Krise des Gesamtkonzerns, die vor allem durch den Kollaps des Rückversicherers entstand, weiter nach. So hat die GKA noch Ansprüche von mehr als 700 Mio. Euro gegen die Globale Rück.
An einer anderen Front entspannt sich die Situation für Gerling. Sieben frühere Vorstandsmitglieder des Versicherungskonzerns hatten gegen ihren Ex-Arbeitgeber geklagt und verlangten Absicherungen für schon laufende Pensionen durch Bürgschaften, Hypotheken oder ähnliche Mittel. Sie machten sich Sorgen um der Finanzstärke der Gruppe. In dem Verfahren, das Günther Heyer gegen Gerling anstrengte, siegte der Versicherer. Heyer wird nicht in die nächste Instanz gehen.
Zwei weitere Ex-Manager, Peter Inderka und Dietrich W. Maurice, haben ihre Klagen zurückgezogen. Nicht weiter verfolgen wolle Reinhard Ochoiski die Angelegenheit, hieß es bei Gerling. Die früheren Vorstände Rolf Köberich, Gerhard Luttmer und Horst Kossmann, der die Sache gleichzeitig als Anwalt vertritt, halten ihre Klagen aber aufrecht, sagte Kossmann.
Quelle: Financial Times Deutschland
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